Erzbischof Becker feiert Pontifikalamt zum Libori-Fest

"Wir leben nicht nur vom Markt und vom Geschäft"

DOMRADIO.DE übertrug im Internet-TV am Hochfest des heiligen Liborius das Pontifikalamt aus dem Paderborner Dom mit Erzbischof Hans-Josef Becker. Er hat zum Libori-Fest auf die Grenzen menschlichen Handelns hingewiesen.

Libori 2020 / © Nicolas Ottersbach (DR)
Libori 2020 / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Das Leben gehe weit über das hinaus, "was wir planen und ins Werk setzen", sagte Becker am Sonntag in seiner Predigt im Paderborner Dom. "Wir leben nicht nur vom Markt und vom Geschäft. Wir leben von Vertrauen, Hoffnung und Liebe", mahnte der Erzbischof. Nach dem Pontifikalamt im Dom wurden die Reliquien des heiligen Liborius in einer feierlichen Prozession durch die Paderborner Innenstadt getragen.

Die Predigt im Video:

Bei einem anschließenden Empfang für Gäste aus Kirche, Gesellschaft, Politik und Kultur sagte Becker, die "Grenzen des Machbaren, des Kontrollieren-Könnens" seien aktuell vielfältig zu erfahren. Dabei verwies er auf die Corona-Pandemie, den Klimawandel sowie auf Terror, Gewalt und Krieg an verschiedenen Krisenherden. Im Blick auf das Leitwort des diesjährigen Libori-Festes, "Aufatmen", erklärte der Erzbischof, dieses Aufatmen sei möglich, wenn Menschen solidarisch seien, sich gegenseitig helfen und füreinander einstehen.

Erstes Libori-Volksfest seit 2019

Wegen der Corona-Pandemie wurde Libori in den vergangenen zwei Jahren als rein kirchliches Fest gefeiert. In diesem Jahr gibt es laut dem Erzbistum wieder den Dreiklang aus Kirche, Kirmes und Kultur. Zum kirchlichen Programm zählen neben täglichen Gottesdiensten vielfältige Angebote der Begegnung sowie eine Charity-Taschenaktion zur Unterstützung für Menschen in der Ukraine. Am 27. Juli nimmt der Sänger Michael Patrick Kelly an einem internationalen Friedensgebet im Paderborner Dom teil.

Die bis zum 31. Juli andauernden Feierlichkeiten waren bereits am Samstag mit der Erhebung der Reliquien des heiligen Liborius und der Feier der traditionellen Pontifikalvesper im Paderborner Dom eröffnet worden. Mit dem Libori-Fest wird an die Ankunft der Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans im Jahr 836 in Paderborn erinnert.
Libori gilt als eines der ältesten Volksfeste in Deutschland.

Der Gottesdienst als Video-Mitschnitt:

Libori-Schrein im Pontifikalamt (DR)
Libori-Schrein im Pontifikalamt / ( DR )

Mit dem Libori-Fest feiern Stadt und Erzbistum Paderborn ihren Patron, den heiligen Liborius. Vor über 1000 Jahren schenkte der Bischof der französischen Stadt Le Mans die Gebeine des Heiligen dem jungen Bistum Paderborn. Darauf gründen eine bis heute haltende Freundschaft zwischen den beiden Städten und die Tradition, den Gedenktag des heiligen Liborius besonders zu feiern.
Libori ist ein Dreiklang aus Kirche, Kirmes und Kultur. Das Motto des diesjährigen Festes lautet „aufatmen“.

Der Paderborner Dom / © Andreas Kühlken (KNA)
Der Paderborner Dom / © Andreas Kühlken ( KNA )

In seinem Grußwort schreibt Erzbischof Becker: "Ganz persönlich atme ich zum Liborifest auf, weil das Fundament unserer Feierlichkeiten endlich wieder mit Atem beseelt wird: Als im Jahr 836 das Bistum Le Mans der Kirche von Paderborn den heiligen Liborius zum Geschenk gemacht hat, begründeten die beiden Diözesen den „Liebesbund ewiger Bruderschaft“. Dieser hat seit fast 1.200 Jahren Bestand – auch durch die von der Pandemie geprägte Zeit, als persönliche Treffen nicht möglich waren. Ich bin froh, dass Bischof Yves Le Saux in diesem Jahr wieder nach Paderborn kommen möchte, um mit uns das Fest seines Vorgängers auf dem Bischofsstuhl von Le Mans zu feiern."

Quelle: https://www.erzbistum-paderborn.de/themen-angebote/themenspecials/themenspecials-2022/libori-2022-aufatmen/

Quelle:
DR , epd