Morgenimpuls von Schwester Katharina

Mit Gott in Verbindung bleiben

Alles hat Wirkungen: Das Wetter hat Auswirkungen auf die Ernte. Unser Verhalten in der Krise wirkt sich aus auf die Zeit danach. Und es trägt auch Früchte, mit Gott in Verbindung zu bleiben, weiß Schwester Katharina.

Birnen / © tetiana_u (shutterstock)

Es ist Traumwetter. Blauer Himmel, Sonnenschein satt von morgens bis abends. Die beiden Birnbäume vor unserem Haus plustern sich auf, und man hat den Eindruck, dass sie nur auf ein Kommando warten, damit die Knospen endlich aufspringen dürfen und sie in voller Schönheit aufblühen können. Voriges Jahr, erinnere ich mich, war das auch so. Aber dann war es so kalt, dass die Bienen nicht fliegen konnten und bei aller hoffnungsvollen Blütenpracht im Frühjahr wir im Herbst keine einzige Birne hatten. Dieses Jahr scheint die Kälte vorbei zu sein und vielleicht haben wir diesmal Glück und reiche Ernte.

Das scheint mir ein gutes Beispiel für das Miteinander, das wir in diesen Wochen leben und erleben dürfen – und auch müssen. Zu den Zeiten, an denen wir ganz normal miteinander umgehen konnten, haben wir es als selbstverständlich angesehen und nicht getan. Jetzt, wo wir keine Kontakte haben dürfen, spüren wir, wie sehr es uns fehlt. Als wir noch jeden Tag zum Gottesdienst gehen konnten, sind wir nicht gegangen – oder nur, wenn wir ein Bedürfnis dazu hatten. Jetzt, wo es nicht mehr geht, merken wir, wie sehr es uns fehlt. Als wir noch jeden Tag normal zum Arzt gehen konnten, im Krankenhaus immer ein Bett für uns frei war, haben wir es nicht sonderlich geschätzt. Jetzt, wo es bedrohlich werden könnte, hoffen wir sehr, dass, wenn es nötig ist, eins für uns frei ist und genug Krankenschwestern und Ärzte da sind.

Alles, was geschieht und alles, was wir tun, und auch das, was wir lassen, hat Wirkungen. Jetzt und später. Auf den Herbst und unsere Birnen, auf unser Zusammenleben nach Corona. Auf unser Sein als christliche Gemeinde, auf unsere Beziehung zu Gott. Gott ist immer an unserer Seite. Er ist immer da. Und er ist nah. Und beten geht auch allein oder wie hier übers Radio, übers Internet, übers Fernsehen. Mit ihm, Gott, in Verbindung bleiben trägt Früchte – garantiert.


Quelle:
DR