Lk 5, 27-32
In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.
Impuls von Kaplan Thomas Hufschmidt
Vom Tellerwäscher zum Millionär. So umschreiben wir oft das Leben von Menschen, die durch harte Arbeit, Fleiß und Talent ihr Leben komplett umkrempelten. Von ganz unten, nach ganz oben.
In gewisser Weise trifft das auch auf Levi zu. Wirtschaftlich betrachtet scheint dem zwar nicht so zu sein, denn sein doch wohl recht gutes Einkommen als Zöllner hängt er an den Haken. Er verlässt alles und folgt Jesus. Gesellschaftlich betrachtet macht er hingegen einen riesen Sprung von ganz unten nach ganz oben. Diesen Neuanfang feiert er mit einem rauschenden Fest. Für ihn überwiegen Freude und Dankbarkeit. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Diesen großen Wandel feiert er und lädt Freunde dazu ein.
Diese Tatsache weckt jedoch Kritik, zumindest bei einem Teil der Bevölkerung. Die Pharisäer und Schriftgelehrten kritisieren nicht Levi, sondern Jesus, weil er sich mit ihm und den anderen Zöllnern abgibt. Dabei ist gerade das, was andere an Jesus kritisieren, sein Programm: er sucht die Verlorenen und rettet sie.
Irgendwie macht mir das Mut, heute Morgen aber auch immer wieder. Die Tatsache, dass der Herr mit Zöllnern und Sündern so umgeht, wie im Evangelium. Auch ich bin doch hin und wieder so einer wie dieser Levi. Einer, der nicht immer dem Ideal entspricht. Manchmal auch ein Exot. Aber dann sagt Jesus mir immer wieder zu: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken." Eigentlich ganz logisch, aber trotzdem immer wieder faszinierend. Vielleicht ergibt sich heute im Tagesverlauf ja so eine Gelegenheit. Noch einmal am eigenen Leib zu erfahren, wie heilsam die Begegnung mit Jesus sein kann. Die Karriere des Levi gibt mir jedenfalls Mut darauf zu vertrauen.
