Besser geschlossen lassen?

Buch mit sieben Siegeln

Das ist mir ein "Buch mit sieben Siegeln" – Das sagt man so, wenn man zu einer Sache überhaupt keinen Zugang hat. Und - ein Buch mit sieben Siegeln sollte man wohl auch besser zulassen …

Holzschnitt "Die Apokalyptischen Reiter"  / © Auschnitt aus der Zerbster Prunkbibel oder Cranachbibel von 1534 akg-images GmbH (epd)
Holzschnitt "Die Apokalyptischen Reiter" / © Auschnitt aus der Zerbster Prunkbibel oder Cranachbibel von 1534 akg-images GmbH ( epd )

Denn diese Redewendung stammt aus dem letzten Buch der Bibel, der "Offenbarung des Johannes", also "der Apokalypse des Johannes".

Offenbarung Kapitel 5 Vers 1 Folgende

"Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen", heißt es da.

Weiter geht es im Text dann damit, dass nur Jesus Christus, das Gotteslamm, das Buch zu öffnen vermag. Weil nur er würdig ist dies zu tun.

Was in dem Buch drin steht …

… die Antwort darauf, wer nach Gottes Gedanken Herrscher über die Erde sein kann und was nötig ist, damit das Gottesreich anbricht.

Aber, Achtung! Durch das Öffnen der sieben Siegel wird die Apokalypse ausgelöst. Zu Deutsch: die Entschleierung. Das hat zur Folge, dass, der Kampf zwischen Gut und Böse, das Ende der Welt, beginnt. Danach folgt dann, laut Johannes, das gerechte Reich Gottes und kein Mensch herrscht mehr über Menschen. Das Ganze ist so kompliziert ausgedrückt und mit einer intensiven Bildsprache verdichtet, dass die Theologen bis heute streiten – was das denn alles bedeuten soll.

Die Offenbarung des Johannes hat zu allen Zeiten die Phantasie angeregt: unzählige Geschichten, Bücher und Filme gibt es dazu.