Eine Herleitung für den "Denkzettel" lässt sich nämlich wohl vom "Gedenkzettel" ableiten. Der soll in der Juristensprache lange das Wort für die schriftliche Vorladung vor Gericht gewesen sein. Dieser Zettel konnte dann auch mal tödliche Auswirkungen haben, wenn man vom Gericht zum Tode verurteilt wurde …
Denkzettel in der Bibel
Luther hat das Wort "Denkzettel" in seine Bibelübersetzung eingebracht. Er übersetzte das griechische Wort phylakterion im Matthäus-Evangelium mit "Denkzettel".
Zum Beispiel heißt es da bei Matthäus Kapitel 23 Vers 5: "Alle ihre Werke aber tun sie, dass sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern groß."
Die Rede ist da von den Gebetsriemen für Stirn und Arme, die orthodoxe Juden noch heute anlegen. Daran angebracht sind, kleine Kapseln mit Bibelsprüchen, "Denkzettel" also. Mit Strafe oder Mahnung hat das nichts zu tun.
Denkzettel aus der Klosterschule
In Klosterschulen soll es früher üblich gewesen sein, dass man tagelang einen Denkzettel tragen musste, wenn man gegen die Schulregeln verstieß. Auf diesem Zettel stand, was man angestellte hatte und einem dem Spott der anderen ausgeliefert. Und das blieb dann lange im Gedächtnis.