Christian Eschenbach, der Held in "Vogelweide“, ist 54 Jahre alt, hat Theologie und Soziologie studiert, dann aber eine florierende Soft-Ware Firma gegründet. Als die Firma bankrott geht, und er auch in der Liebe scheitert, zieht er sich auf die kleine unbewohnte Vogelinsel Scharhörn in der Elbmündung zurück. "Dort sind nur Dünen, Gesträuch und Gebüsch, umgeben vom Meer. Dort lebt dieser Mann auf sich konzentriert – wie ein Eremit.“
Und dort blickt Eschenbach auf sein Leben zurück. Er war erfolgreich, lebte in einer glücklichen Beziehung. Seine Welt geriet aus den Fugen, als er sich Hals über Kopf in Anna verliebte. Anna war verheiratet, ihr Eheversprechen war für sie heilig. Die Affäre mit Eschenbach hat auch ihre Welt aus den Angeln gehoben. Uwe Timm erzählt die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben konnten, als Eschenbachs große, verbotene, richtige und falsche Leidenschaft für Anna entbrennt.
"Die wunderbare Erfahrung der Liebe kann einen wie ein Schlag treffen“, Uwe Timm glaubt an den ersten Augenblick, der alles entscheiden und das Leben verändern kann. Die Liebe, ein epiphanisches und wildes Geheimnis, "das uns zu uns selbst führt, weil man erlebt, dass man ein anderer wird und hofft, dass man durch den anderen größer und reicher wird“.
Im domradio.de Gespräch erzählt Uwe Timm auch von seinem Interesse an theologischen Problemen: "Ich kann nicht glauben. Aus diesem Dissens rührt mein Fragen nach Gott. Glauben ist ein Geschenk, das man nicht erzwingen kann, wie es bei Paulus heißt“.