Gerbrand Bakker stellt in seinem Roman große Fragen: Kann man die Zeit einfangen? Kann man das Vergehen aufhalten? Kann man dem Tod trotzen? „Obwohl die Frau nicht mehr viel Zeit hat, versucht sie in Wales ein neues Leben anzufangen. Sie will mit sich ins Reine kommen“, erzählt Gerbrand Bakker im domradio.de Interview. War alles nur ein Irrtum? Ihr Beruf als Literaturwissenschaftlerin? Die Liebe zu ihrem Ehemann? Das alles bedeutet ihr jetzt nichts mehr. Die Natur wird ihr Zufluchtsort, der Garten, die Tiere. „Was mich im Leben sehr ärgert, dass wir einen anderen Menschen nie kennen können“, sagt Gerbrand Bakker: „Wir leben immer nur in unserem eigenen Selbst, und auch wenn wir mit anderen zusammen sind, sind wir allein“.
Gerbrand Bakker hat ein trauriges und tröstendes Buch geschrieben, das nichts erklärt oder psychologisiert, sondern das eine, wie er sagt, „Ahnung“ vom Geruch und Geschmack des Lebens andeutet, die die Handlung vorantreibt und die einen beim Lesen mitreißt.
Der niederländische Autor ist auch Diplomgärtner und Tierexperte. In einem zweiten Teil des domradio.de Interviews erzählt er über sein Tiertagebuch mit dem Titel: „Komische Vögel“ und erklärt, warum der Ruf des Pfaus Sehnsucht bei ihm auslöst und Vögel, besonders der Rotschenkel, ihn trösten, „so dass ich die Welt eine Zeitlang besser ertragen kann“.