Hallelujah

Jens Böttcher

Im Oktober gibt’s ein großes Jubiläum zu feiern: 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil. Während manche Katholiken darum ringen, dass die Errungenschaften von damals nicht in Vergessenheit geraten, hoffen andere schon längst auf eine Fortsetzung mit neuen Änderungen für die Kirche. Drei Jahre lang hatten sich die Bischöfe der Welt damals zusammengesetzt, um einiges in die Wege zu leiten. Manches scheint heute völlig selbstverständlich, anderes ist auch heute noch völlig revolutionär: Sowas wie "Gewissensfreiheit" zum Beispiel.

 (DR)

Natürlich gibt es eine Katholische Lehre, aber jeder einzelne Gläubige braucht nichts zu befürchten, wenn er dieses oder jenes nicht oder anders glaubt. Für den Hamburger Jens Böttcher ist diese Gewissensfreiheit die Basis für all sein Schaffen. Zwar macht er auch kommerzielle Geschichten wie die Reihe "Neulich im Bundestag" - da bespricht er Szenen aus dem Parlament mit neuen Texten für die NDR-Satiresendung "Extra 3". Als Musiker und Buchautor zehrt er aber fast ausschließlich von seinen Glaubenserlebnissen und baut darauf, dass nicht aus irgendeiner christlichen Konfession Quertreiber kommen, die sagen "Wenn Du ein echter Christ bist, dann darfst Du das so oder so aber nicht singen".



Jens Böttcher legt die Karten auf den Tisch, singt manchmal mit so viel Offenheit, dass man schon fast Beklemmungen kriegen kann. Auf der anderen Seite betonen Konzertbesucher immer wieder, wie heilend das für sie ist, was er tut - gerade im Umgang mit dem eigenen Verständnis von Schuld. Gepriesen sei der Herr - "Hallelujah" heißt ein Song, den man auf seiner Website gerade umsonst runterladen kann. Ein Song mit vielen Andeutungen von Versöhnung, Tod und ewigem Leben. Sehr besinnlich - Jens Böttcher.