Katholiken weltweit gedenken zu Allerseelen ihrer Verstorbenen

Von Rom bis Köln

Auch wenn Katholiken weltweit bereits zu Allerheiligen die Friedhöfe besuchten – eigentlicher Totengedenktag ist der Allerseelentag: So begab sich Papst Benedikt XVI. am Abend in die Grotten des Petersdoms. Auch in Köln erinnerte Erzbischof Kardinal Meisner an seine Vorgänger – nach dem von domradio.de live übertragenen Gottesdienst.

 (DR)

Im Anschluss an das Pontifikalrequiem hielt Meisner in der Krypta des Kölner Dom Gebet für seine Vorgänger auf dem Bischofssitz, anschließend besuchte er den Domherren-Friedhof.



Kardinal Meisner bezeichnete am Montag das Allerheiligenfest als das "Osterfest der Kirche im Herbst". Zur Kirche gehöre "unlösbar die Gemeinschaft der Heiligen aus allen Völkern und Stämmen", so der Erzbischof im Kölner Dom. Deshalb seien sie die wahren Vereinten Nationen.



In seiner Predigt erinnerte der Kardinal zudem an die Wurzel des Allerheiligenfests im Kirchweihfest des Pantheons in Rom. Die Heiligen stünden nicht in sich selbst, sie hätten keine eigene geistliche Kompetenz. Der Geist Gottes schwebe nicht mehr über den Wassern, seit Jesu Geburt sei er "ausgegossen in die Herzen der Menschen".



Gebet für die Päpste im Petersdom

Der Papst betete am Dienstagabend in den Grotten des Petersdoms für die dort beigesetzten Päpste und für alle Verstorbenen, er stieg zu einem privaten Gedenken in die Unterkirche von Sankt Peter.



Benedikt XVI. hat seit Beginn seines Pontifikats auf den früheren Brauch der Päpste verzichtet, am Nachmittag vor Allerseelen auf dem römischen Zentralfriedhof Verano einen Gottesdienst zu feiern. Diese Gedenkmesse wird seither vom römischen Kardinalvikar zelebriert.



Seit dem neunten Jahrhundert 1. November

In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre danach. Ursprünglich war der 1. November kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein österliches Fest, an dem die Kirche an die unbekannten Heiligen erinnerte.



Eigentlicher Totengedenktag ist der Allerseelentag am 2. November. Die Kirche feiert heute beide Festtage in der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht.