Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro hat schwere Vorwürfe gegen die Regierung des Nachbarlandes Kolumbien erhoben. Wie die Tageszeitung "El Tiempo" (Donnerstag Online) berichtet, wirft Maduro Kolumbiens Präsident Ivan Duque vor, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Venezuela zu betreiben. Dazu zähle der Plan, bereits infizierte Venezolaner aus Kolumbien zurück nach Venezuela zu bringen. Als Beleg führte Maduro laut der Zeitung an, es seien am Mittwoch 75 neue Infektionen registriert worden, von denen 67 "importierte" Fälle durch zurückkehrende Venezolaner seien.
Venezuela leidet bereits seit Jahren unter einer schweren Versorgungs- und Wirtschaftskrise. Wegen der unsicheren und schwierigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse haben inzwischen bis zu fünf Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen. Die Zahl der in Kolumbien lebenden Venezolaner wird auf rund 1,6 Millionen geschätzt. Inzwischen kehren wegen der Coronavirus-Krise auch Venezolaner wieder in ihre Heimat zurück, weil sie in den überforderten Aufnahmeländern zu wenig Unterstützung finden. (KNA, 22.5.20)