Die Staatsanwaltschaft werde die Angelegenheit ebenfalls prüfen. Die "Westdeutsche Zeitung" hatte zuvor berichtet. Das Heft trägt den Namen "Nordrhein-Westfalen zum Ausmalen". Darin werden bewaffnete Menschen unter türkischer Flagge gezeigt - anscheinend bei einem Autokorso. Unter dem Banner "Wir baden das aus" sind in einem Schwimmbad Vollverschleierte und eine Hand mit Messer zu sehen.
SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty nannte das Ausmalbuch "rassistisch". Über die AfD twitterte er: "Jetzt will sie schon Kinder mit ihrer menschenverachtenden Ideologie aufstacheln. Dieses Buch gehört in die braune Tonne."
Die AfD-Landtagsfraktion wertete die Kritik dagegen als "Angriff auf die Kunst- und Satirefreiheit". Es handele sich um einen "Kunstband mit satirischen Skizzen zur Lage des Landes". Er sei "angelehnt an ein Malbuch für Erwachsene". AfD-Fraktionschef Markus Wagner wird mit den Worten zitiert: "Da haben wir wieder einen Treffer gelandet. Kunst muss nicht nur von links kommen."
Aachener Dompropst: Abscheuliche Ziele
Es handele sich bei der Schwimmbad-Zeichnung nicht um Schwarze mit Knochen im Haar, so die AfD, sondern um "Badekappen von Mitteleuropäerinnen". Anderweitige Behauptungen seien "absurd". In einer Pressemitteilung wird Fraktionschef Wagner weiter zitiert: "Wenn Antifa-Extremisten die Kunstfreiheit angreifen, kann es nur eine Antwort geben: Wir erhöhen die Auflage!"
Auch das Bistum Aachen hat sich am Dienstag geäußert. Dompropst Rolf-Peter Cremer sagte DOMRADIO.DE: "Ein solches Malbuch ist schon diskriminierend für die Hand von Erwachsenen. Welche abscheulichen Ziele stecken wohl dahinter, wenn Kinder die Zielgruppen sind?"
Der Leiter der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte, Bastian Fleermann, sagte der "Bild"-Zeitung: "Das sind sehr fremdenfeindliche Bilder. Sie bedienen rassistische Klischees, sind sehr stigmatisierend."