Proteste im Libanon: 280 Verletzte bei Zusammenstößen

 (DR)

Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten sind in der libanesischen Hauptstadt Beirut mindestens 280 Menschen verletzt worden. Regierungsgegner versuchten vergangene Woche, Abgeordnete auf dem Weg ins Parlament zu stoppen, um so eine Sitzung des Hauses zu verhindern. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein, Demonstranten warfen Steine und stürzten einen Betonblock um, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Von den 280 Verletzten seien 39 ins Krankenhaus gebracht worden, erklärte das libanesische Rote Kreuz.

Im Libanon kommt es seit Oktober zu Protesten gegen die Führungselite. Die Demonstranten prangern unter anderem die weit verbreitete Korruption und die schlechte Infrastruktur an. Regierungschef Saad Hariri trat auf Druck der Straße zurück.

Bei den Demonstrationen kam es bereits mehrfach zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Die Proteste haben im Libanon die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Ende des Bürgerkriegs 1990 ausgelöst. (dpa / 11.2.20)