Nach AfD-Kommentar: Solidarität für Nürnberger Christkind

"Den Spaß nicht verderben lassen"

Benigna Munsi / © Nicolas Armer (dpa)
Benigna Munsi / © Nicolas Armer ( dpa )

Nach dem Eklat wegen eines rassistischen Kommentars auf der Facebook-Seite des AfD-Kreisverbands München-Land haben der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sowie Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) das neugewählte Nürnberger Christkind Benigna Munsi in Schutz genommen. "Lass Dir von dummen Kommentaren nicht den Spaß verderben", schrieb Schick im Kurznachrichtendienst Twitter. Oberbürgermeister Ulrich Maly sagte, das Nürnberger Christkind habe in der Vergangenheit immer wieder "blödsinnige Kommentare" verursacht. Es hätte auch schon ethnisch konnotierte Kommentare gegeben. "Aber heute sind wir in einer offen rassistischen Konnotation", so das Nürnberger Stadtoberhaupt.

Benigna Munsi sagte, es gehe ihr gut. "Ich bin vor allem überrascht über die positive Resonanz, die ich bekomme, die vielen positiven Nachrichten. Sie sagen 'Kopf hoch, nicht alle Menschen sind so negativ eingestellt. Aber wir stehen hinter Dir.' Darüber habe ich mich sehr gefreut." Die 17-Jährige war am Mittwoch von einer Jury einstimmig zum neuen Christkind von Nürnberg gewählt worden. Einen Tag später postete der AfD-Kreisverband das Bild der 17-Jährigen und schrieb darüber in Anspielung auf die Ausrottung der Ureinwohner Amerikas: "Nürnberg hat ein neues Christkind. Eines Tages wird es uns wie den Indianern gehen." Munsi ist gebürtige Nürnbergerin, ihr Vater ist indischer Herkunft und besitzt nach eigenen Worten seit 1999 ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft, ihre Mutter ist ebenfalls Deutsche. 

Quelle:
dpa , DR

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