Das Schiff der privaten Seenotrettung "Sea-Watch" hatte Mitte Mai Migranten vor der libyschen Küste aufgenommen und nach Italien gebracht. Sehr zum Ärger des rechtspopulistischen Innenministers Matteo Salvini. Erst seit Samstag (01.06.2019) ist das Schiff der privaten Seenotrettung "Sea-Watch" nicht mehr beschlagnahmt.
"Zum Glück zählt für die italienische Justiz die eigene Verfassung mehr als ein twitternder Minister", sagt Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer mit Blick auf Salvini. Das Schiff sei frei, weil "festgestellt wurde, dass wir uns an alle Gesetze gehalten haben".
Gegen den italienischen Kapitän Arturo Centore laufen noch Ermittlungen. Entsprechend angespannt ist er, als Bedford-Strohm mit ihm redet und versichert, dass er auch Kanzlerin Angela Merkel sagen wird, dass Seenotrettung eine christliche Pflicht sei. Die EKD unterstützt daher auch finanziell die Hilfsorganisation "Sea-Watch" bei ihrer Aufklärungsmission mit einem Flugzeug.
Die populistische Regierung in Italien hat die Häfen des Landes für Hilfsorganisationen dagegen weitestgehend gesperrt. Immer noch fliehen allerdings zahlreiche Menschen aus Libyen Richtung Europa. Hunderte sind dieses Jahr bei der Überfahrt ertrunken.
Um die zivile Seenotrettung im Mittelmeer zu unterstützen, reiste der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland kurzfristig nach Sizilien. (dpa, KNA)