Hilfswerk pocht bei Klimakonferenz auf bessere Bedingungen von Kindern

Smog bedroht Kinderleben

Zum Abschluss der Weltklimakonferenz in Bonn fordern die SOS-Kinderdörfer die Staats- und Regierungschefs auf, bei ihren Entscheidungen an die Bedürfnisse der Kinder zu denken. Millionen Kinder seien durch den Klimawandel bedroht.

Smog im Stadtzentrum von Bangkok / © Sakchai Lalit (dpa)
Smog im Stadtzentrum von Bangkok / © Sakchai Lalit ( dpa )

Beispiele der Bedrohung seien etwa Krankheiten, Armut oder sogar der Tod, heißt es in einem am Freitagmorgen veröffentlichten Appell.

Als aktuelles Beispiel nennt die Hilfsorganisation Indien. Giftiger Smog umhülle seit Tagen die Hauptstadt Delhi, berichtete Shubha Murthi, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Asien: "Wer aktuell in Delhi einen Tag im Freien verbringt, atmet so viel Schadstoffe ein, als würde er 50 Zigaretten rauchen." 

Feinstaub in Delhi alarmierend hoch

Die Konzentration des Feinstaubs PM10 sei alarmierend hoch und habe teilweise bei über 900 Mikrogramm gelegen. Als unbedenklich gelten laut Weltgesundheitsorganisation maximal 50 Mikrogramm.

"Besonders gefährlich ist die Situation für Kinder", sagte Murthi weiter. Der Smog führe zu Atemwegserkrankungen und vielfältigen langfristigen Schädigungen. Die Feinstaubbelastung von Müttern sei zudem häufig Ursache für Früh- und Totgeburten. 

"Wir können es uns nicht leisten, so weiter zu machen wie bisher", mahnte Murthi: "Die Regierungen müssen endlich konkrete Maßnahmen ergreifen." Die Situation, in der sich viele Menschen jetzt befänden, sei "das Resultat von Versäumnissen und Ignoranz auf vielen Ebenen".

70 Jahre SOS-Kinderdörfer

Die SOS-Kinderdörfer werden 70 Jahre alt. Am 25. April 1949 gründete eine Gruppe engagierter Frauen und Männer rund um den Vorarlberger Medizinstudenten Hermann Gmeiner (1919-1986) in Innsbruck die "Societas Socialis" - kurz "SOS".

Kinder im SOS Kinderdorf (SOS)
Kinder im SOS Kinderdorf / ( SOS )
Quelle:
KNA