Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) dringt auf ein Recht auf Familiennachzug auch für subsidiär geschützte Flüchtlinge. Die Trennung von Familien sei ein "massives Integrationshindernis", sagte der JRS-Direktor für Deutschland, Pater Frido Pflüger, am Dienstag in Berlin.
"Wer enge Angehörige in einem Flüchtlingslager außerhalb von Deutschland hat, kann sich erfahrungsgemäß schlecht auf das Erlernen der deutschen Sprache konzentrieren", erklärte der Jesuit. Der Familiennachzug ist ein Streitpunkt zwischen Union, Grünen und FDP bei den Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition.
Auf subsidiären Schutz können Personen Anspruch haben, denen weder Schutz durch die Anerkennung als Flüchtling noch als Asylberechtigter gewährt werden kann. Er gilt in Deutschland in der Regel für ein Jahr und kann gegebenenfalls verlängert werden. Meist betrifft dies Personen aus Bürgerkriegsländern wie aktuell die Syrer. Die Aussetzung des Familiennachzugs für sie wurde im November 2015 beschlossen. Kirchen und Hilfsorganisationen pochen immer wieder auf das Recht auf Familiennachzug für Flüchtlinge.
(Quelle: KNA, 14.11.2017)