Krakauer Wawel-Kathedrale

 (DR)

Die Wawel-Kathedrale in Krakau wurde 1320 errichtet. Sie war bis 1734 Krönungskirche fast aller polnischen Monarchen, obwohl Warschau bereits 1596 Krakau als Hauptstadt abgelöst hatte. In dem prächtigen Gotteshaus und ihren Krypten sind Könige, Heilige und Volkshelden begraben. Die Kirche auf dem Schlosshügel Wawel, 25 Meter über der Weichsel, ist ein wichtiges nationales Symbol.

Im Chorumgang und im Kellergeschoss der Kathedrale ruhen unter anderen die beiden Nationalheiligen, nach denen die Kathedrale des heiligen Wenzel und des heiligen Stanislaus benannt ist. Die polnischen Dichter Adam Mickiewicz und Juliusz Slowacki sind dort ebenso begraben wie Jan III. Sobieski, der Retter Wiens während der Belagerung durch die Türken 1683. Die Kirche ist eng mit Papst Johannes Paul II. (1978-2005) verbunden.

In der im elften Jahrhundert angelegten romanischen Leonhard-Krypta unter der Kathedrale zelebrierte er am 2. November 1946 seine erste Messe als Priester. 1964 wurde das Gotteshaus bis zu seiner Papstwahl auch seine Bischofskirche. Ein Blutstropfen des heiliggesprochenen Papstes wird dort heute als Reliquie verehrt.

2010 fand das bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommene polnische Präsidentenpaar Lech und Maria Kaczynski in der Kathedrale seine letzte Ruhestätte. Die Eheleute wurden neben dem Sarkophag des ersten Staatschefs nach Wiedererlangung der polnischen Unabhängigkeit 1918 beigesetzt, Marschall Jozef Pilsudski (1867-1935).

(kna/Stand 19.07.16)