Das Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen wurde im Frühherbst 1945 auf Weisung der damaligen britischen Militärverwaltung errichtet. Es sollte helfen, die Flüchtlingsströme aus dem Osten aufzufangen und zu kanalisieren. Damals wurden die ersten Ankömmlinge in beschlagnahmten Viehställen untergebracht. Auf einem Rübenacker in der Nähe des Bahnhofes ließen die Briten dann aber bald Zelte und Wellblechbaracken aufbauen. An dieser Stelle befindet sich das Lager noch heute.
Seit 1945 wurden in Friedland weit mehr als vier Millionen Menschen aufgenommen. Dem Ort brachte dies den Beinamen "Tor zur Freiheit" ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in Friedland vorwiegend Flüchtlinge und Vertriebene an, später vor allem deutschstämmige Aussiedler. Weil deren Zahl seit Jahren stark sinkt, dient das Lager jetzt vorwiegend der Erstaufnahme von Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen.
Seit Beginn des Bürgerkrieges im März 2011 treffen regelmäßig auch Syrien-Flüchtlinge in Friedland ein. Die meisten von ihnen sind auf eigene Faust nach Deutschland gekommen. (dpa)