Goldener Reis

 (DR)

Der so genannte Golden Reis (golden rice) ist ein Provitamin-A-haltiges Getreide. Mitte der neunziger Jahre entstand er mit Hilfe der Gentechnik, eine Zulassung besitzt er bislang nicht. Er soll dabei helfen, den Vitamin A-Mangel, der in vielen Entwicklungsländern durch einseitige Ernährung herrscht, zu bekämpfen. 

Umweltschützer und Ernährungswissenschaftler kritisierten jedoch, es könnten nicht für alle Mangelerscheinungen passende Pflanzen geschneidert werden. Statt viel Geld in die gentechnische Veränderung einzelner Pflanzen zu investieren, sollten die Menschen in den Entwicklungsländern besser mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung versorgt werden, so der Tenor.

Bei einer Tagung in Rom wurde nun Papst Franzsikus das Projekt vorgestellt. Inhalt der Konferenz in der Päpstlichen Akademie waren die sozialen Folgen von Mangelernährung. Bei diesem Anlass segnete Papst Franziskus eine Tüte mit Goldenem Reis.

Anders als die protestantische Kirche, die insgesamt eher gentechnikkritisch ist, herrschen in der katholischen Kirche unterschiedliche Ansichten zur Gentechnik vor. Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden, der aus Ghana stammende Kurienkardinal Peter Turkson, plädierte im Oktober in den USA eindringlich dafür, auch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zur Lösung der weltweiten Hunger- und Mangelernährungs-Probleme zu nutzen. Gegner des Goldenen Reises bemängeln jedoch, dass dieser die Probleme in Entwicklungsländern nicht lösen könne. Die hiesige Bevölkerung leide nicht nur unter dem Mangel an Vitamin A, sondern generell an einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen durch unzureichende und einseitige Ernährung. Um den akuten Vitamin A-Mangel zu bekämpfen, schlagen sie die Gabe von entsprechende Präparaten, die auch andere Mikronährstoffe enthalten, vor.