Kommission im Erzbistum Köln überwacht beschuldigte Kleriker

Schutz für Betroffene und Vermeidung weiterer Taten als Ziel

Zur Kontrolle beschuldigter oder straffällig gewordener Kleriker hat das Erzbistum Köln eine Kommission eingerichtet. Ziele seien der "der Schutz von Betroffenen sowie die Vermeidung weiterer Taten", so Personalchef Mike Kolb. 

Blick auf den Kölner Dom / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Blick auf den Kölner Dom / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Pfarrer Mike Kolb ist den Angaben zufolge neuer Vorsitzender der Kommission.

Kommission berät den Erzbischof

In die erzbischöfliche Kommission werde der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die Leiterin der Stabsstelle Intervention und weitere Personen mit verschiedenen fachlichen Qualifikationen im psychologischen, personalfachlichen und kirchenrechtlichen Bereich berufen, hieß es. Sie würden für drei Jahre beauftragt und berieten den Erzbischof mit Blick auf seine Aufsichts- und Fürsorgepflicht für alle Kleriker, die wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen oder hilfebedürftiger Erwachsener mit Auflagen belegt sind.

Zudem werden laut Erzbistum zwei Beauftragte ernannt, die die Einhaltung der vom Kardinal verfügten Auflagen und die Lebenssituation der betreffenden Kleriker regelmäßig überprüfen. Bei den Beauftragten handele es sich um eine Psychologin und einen erfahrenen Priester. Die Berichte der Beauftragten nehme die Kommission entgegen, die dann daraus Empfehlungen an den Erzbischof ableite.

Konsequenz aus dem Gercke-Gutachten

Die Einrichtung der Kommission sei eine Konsequenz aus dem im März vorgestellten Missbrauchsgutachten der Kanzlei Gercke Wollschläger, so das Erzbistum. Die Rechtsexperten schlugen unter anderem eine neu zu schaffende Stelle vor, die überwachen soll, ob sich beschuldigte Priester an ihre Auflagen halten. 

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland, hat jedoch seinen Status des mitgliederstärksten Bistums abgegeben. Mit rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken steht es nun an zweiter Stelle hinter dem Bistum Münster gefolgt von Rottenburg-Stuttgart und Freiburg (je rund 1,5 Millionen). 

Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro (Stand 2023). Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)
Quelle:
KNA