Sri Lankas Kardinal will Reeder nach Chemiekatastrophe verklagen

Bereit für juristisches Vorgehen

Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, will die Reeder eines Chemikalien-Frachters verklagen, der vor der Westküste Sri Lankas eine Umweltkatastrophe verursacht hat. Katholische Priester forderten Unterstützung für die lokalen Fischer.

Schiffsbrand in Sri Lanka / © Eranga Jayawardena/AP (dpa)
Schiffsbrand in Sri Lanka / © Eranga Jayawardena/AP ( dpa )

"Ich bin bereit, juristisch gegen die Schiffseigner vorzugehen", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag) Kardinal Malcolm Ranjith.

Der in Singapur registrierte Frachter "X-Press Pearl" war am 20. Mai in Brand geraten. Zwei Wochen lang konnte das Feuer auf dem mit Salpetersäure, anderen Chemikalien und 28 Containern Plastikgranulat beladenen Containerschiff nicht gelöscht werden. Nun droht es ganz zu sinken. Seit Tagen werden beschädigte Container sowie große Mengen toter Fische und anderer Meerestiere an der Küste zwischen der Hauptstadt Colombo und Negombo angespült. Zudem befürchten die Behörden ein Auslaufen der 350 Tonnen Öl an Bord des Unglücksschiffes.

Katholische Priester fordern Unterstützung für Fischer

Bereits am Dienstag hatten elf katholische Priester von der Regierung eine sofortige finanzielle Unterstützung der von der Umweltkatastrophe betroffenen Fischer ihrer Gemeinden gefordert. Die Fischer würden viele Jahre nicht mehr in dem verseuchten Küstenabschnitt fischen können und so ihre Lebensgrundlage verlieren, hieß es laut Ucanews in der gemeinsamen Erklärung der Pastoren. Ein Experte der Sri Lanka Ocean Universität warnte demnach, die freigesetzten Chemikalien könnten auch in die Nahrungskette geraten und die Gesundheit der Menschen gefährden.

Christen stellen gut 7 Prozent der knapp 23 Millionen Einwohner des mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka. Von ihnen sind 80 Prozent Katholiken, die zu einem großen Teil an der Westküste des Inselstaates im Indischen Ozean leben. Im Januar 2015 hatte Papst Franziskus Sri Lanka besucht.


Kardinal Albert Malcolm Ranjith / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Albert Malcolm Ranjith / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA
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