Als langjähriger Professor an der katholisch-theologischen Fakultät habe Kramer die Studierenden einer ganzen Generation wissenschaftlich begleitet und auf diese Weise auch das Ruhrbistum mit geprägt, erklärte Bischof Franz-Josef Overbeck am Montag in Essen. Kramer sei "ein streitbarer Theologe gewesen, der klare Worte nicht scheute". Er habe für eine menschenfreundliche christliche Moral gestanden.
Christliche Sexualmoral weiterentwickeln
Die Ethikprofessorin Katharina Klöcker und der Dekan der katholisch-theologischen Fakultät Bernhard Grümme machten auf Kramers Anliegen aufmerksam, die christliche Sexualmoral weiterzuentwickeln, und erinnerten an sein 1982 veröffentlichtes Buch "Ehe war und wird anders". Kramer gelte "als ein Vorreiter einer erst Jahrzehnte später einsetzenden breiteren Debatte im Fach".
Mitglied im Kamillianerorden
Kramer starb am Dienstag im Alter von 84 Jahren. Er lehrte von 1976 bis 2002 als Professor für Moraltheologie an der Bochumer Universität und war viele Jahre lang Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Moraltheologie. Der 1936 geborene Priester war auch Mitglied des Kamillianerordens. 2013 unterstützte er eine Erklärung der Moral- und Pastoraltheologen zum Umdenken der Kirche bei der Sexualmoral.
