Sant'Egidio vereinbart Abkommen zur Flüchtlingsaufnahme

Humanitärer Korridor

Das Innenministerium in Rom hat mit der Gemeinschaft Sant'Egidio ein weiteres Abkommen zur Aufnahme von Flüchtlingen unterzeichnet. Demnach werden 300 Flüchtlingen aus Griechenland, die meisten aus Lesbos, aufgenommen.

Migranten nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria / © Petros Giannakouris (dpa)
Migranten nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria / © Petros Giannakouris ( dpa )

Wie die katholische Gemeinschaft mitteilte, sieht die jüngste Vereinbarung eines "humanitären Korridors" die Aufnahme von 300 Flüchtlingen aus Griechenland vor, die meisten von ihnen aus Lesbos. Der Präsident der Gemeinschaft, Marco Impagliazzo, hatte dies bereits am Freitag in einem Interview mit Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) angekündigt. Die jetzt geschlossene Vereinbarung gilt den Angaben zufolge für 18 Monate.

Für gefährderte Flüchtlingsfamilien

Sie soll vor allem besonders gefährdeten Flüchtlingsfamilien zugute kommen, damit diese sicher und legal nach Italien einreisen können. Dort werden sie von Mitgliedern der Gemeinschaft und Kirchengemeinden betreut und bei der Integration unterstützt. Auch in Frankreich werde in Kürze eine ähnliche Abmachung zur Aufnahme weiterer 500 Flüchtlinge unterzeichnet, sagte Impagliazzo.

Über sogenannte humanitäre Korridore nahmen die katholische und evangelische Kirchen in Italien in den vergangenen Jahren mehr als 2.500 besonders gefährdete Flüchtlinge aus Syrien sowie Ostafrika und Libyen auf. Der Flug und die Betreuung werden hauptsächlich über Kirchenmittel und Spenden finanziert.

Humanitärer Korridor

Asylsuchende, die über den Libanon, über Äthiopien oder über Marokko nach Europa wollen, brauchen künftig nicht unbedingt mehr ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Die römische Basisgemeinschaft Sant'Egidio, auch "UNO von Trastevere" genannt, hat zusammen mit der Föderation Evangelischer Kirchen Italiens (FCEI) die Idee eines humanitären Korridors entwickelt: Frauen, Kinder und Behinderte, die in größter Not sind, sollen in diesen Ländern Einreisevisa nach Italien erhalten. Mit einer Million Euro sollen zunächst Aufnahme und Integration von 1.000 Menschen möglich gemacht werden.

Stacheldrahtzaun um das Erstaufnahmelager Pournara für Flüchtlinge und Migranten in Kokkinotrimithia (Zypern) / © Andrea Krogmann (KNA)
Stacheldrahtzaun um das Erstaufnahmelager Pournara für Flüchtlinge und Migranten in Kokkinotrimithia (Zypern) / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
KNA