Erste Hinrichtung auf US-Bundesebene seit 2003 vollstreckt

Einwand der Kirche wirkungslos

Die US-Regierung hat zum ersten Mal nach 17 Jahren wieder einen nach Bundesrecht zum Tode verurteilten Menschen hinrichten lassen. Die katholischen Bischöfe des Landes hatten sich im Vorfeld gegen eine Vollstreckung ausgesprochen.

Symbolbild: Verurteilt zum Tode / © AVN Photo Lab (shutterstock)
Symbolbild: Verurteilt zum Tode / © AVN Photo Lab ( shutterstock )

Das Bundesgefängnis von Terre Haute im Bundesstaat Indiana erklärte den 47-jährigen Daniel Lewis Lee am Dienstag (Ortszeit) um 8.07 Uhr für tot, nachdem ihm das umstrittene Medikament Pentobarbital injiziert worden war.

Das Oberste Gericht hatte in der Nacht mit der Mehrheit der fünf konservativen Verfassungsrichter den Weg für den Gebrauch des Mittels freigemacht. Eine untere Gerichtsinstanz hatte die Vollstreckung am Vortag mit dem Argument aufgehalten, Pentobarbital bereite "extreme Schmerzen und unnötiges Leiden während der Hinrichtung". Das US-Justizministerium hatte dagegen Einspruch eingelegt.

Weitere Todesurteile sollen folgen - diese Woche

In dieser Woche sollen noch zwei weitere Todesurteile vollstreckt werden, für August ist eine vierte Exekution terminiert. Hinrichtungen auf Bundesebene hatte es in den USA seit 2003 nicht mehr gegeben. Auf Ebene der Bundesstaaten wurden weiter Todesurteile vollstreckt, jedoch nicht in solchen Fällen, in denen Bundesgerichte Täter zum Tode verurteilt hatten.

Trump dafür - katholische Bischöfe dagegen 

Treibende Kraft hinter der Wiederaufnahme der Vollstreckung ist US-Präsident Donald Trump, der sich in einem Interview mit dem katholischen Sender EWTN vergangenen Monat klar für die Todesstrafe ausgesprochen hatte. Die katholischen Bischöfe hatten sich dafür eingesetzt, an dem Moratorium auf Bundesebene festzuhalten.


US-Bischöfe / © Paul Haring (KNA)
US-Bischöfe / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA