Zehntausende bei Projektion an der Kathedrale in Amiens

Lichte und Farbe über Bischofskirche

Bislang rund 70.000 Menschen haben das diesjährige Farb- und Lichtspektakel an der Kathedrale in Amiens besucht. Die allabendliche Projektion an der Fassade ist Teil der 800-Jahr-Feiern der mittelalterlichen Bischofskirche, wie regionale Medien am Wochenende berichten. 

Ein Doppelgänger von Notre Dame in Paris: die Kathedrale in Amiens  (shutterstock)
Ein Doppelgänger von Notre Dame in Paris: die Kathedrale in Amiens / ( shutterstock )

Selbst Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron war Ende November bei der ersten Präsentation der Lichtinstallation an der berühmten französischen Kathedrale anwesend. Bis Silvester finden noch täglich um 19.00 und 20.00 Uhr zwei Projektionen statt. 1220 wurde der Grundstein für die gotische Bischofskirche Notre-Dame von Amiens gelegt; mehrere Vorgängerbauten waren zuvor durch Brand zerstört worden.

Und 1269, vor 750 Jahren, wurde der Innenraum vollendet. Der Außenbau dauerte noch bis 1285/88; Hauptfassade und Türme wurden erst im 14./15. Jahrhundert fertiggestellt.

Vorübergehend war Amiens höchster Kirchenraum der Welt 

"200 Prozent von Notre-Dame Paris", so lautet ein Superlativ, um die Größe des Kirchenbaus an der Somme zu beschreiben. Er bezieht sich auf sein Volumen von rund 200.000 Kubikmetern, den sogenannten umbauten Raum. Die Grundfläche beträgt 7.700 Quadratmeter, die Außenlänge 145 und die Innenlänge 133,50 Meter bei einer Höhe von 42,30 Metern. Vorübergehend war die Kathedrale von Amiens damit der höchste Kirchenraum der Welt.

Architekturhistorisch gilt Notre-Dame in Amiens neben Chartres und Reims als eine der drei klassischen, stilbildenden Kathedralen der französischen Hochgotik des 13. Jahrhunderts. Sie diente auch als Vorbild für den 1248 begonnenen Kölner Dom. 1981 wurde sie in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen.

Rund 30 größere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2020 

Bistum und Stadt Amiens haben bis 22. November 2020 ein Jubiläumsjahr ausgerufen. Zu den rund 30 größeren Veranstaltungen gehören etwa Vorträge, Workshops, eine Theatervorstellung und Ausstellungen, aber auch ein Konzert am 20. Juni mit etwa 600 Chorsängern und 200 Instrumentalisten auf dem Vorplatz der Kathedrale. Am 19. September wird in der Kirche das Requiem von Gabriel Faure aufgeführt. Ein Festwochenende Ende November beendet die Feiern in der Picardie.


Quelle:
KNA