Laiengemeinschaft Sant'Egidio erhält Moshe-Rosen-Preis

Zur Versöhnung beigetragen

"Langjähriger Einsatz gegen Antisemitismus, Hass und Intoleranz": Die katholische Laiengemeinschaft Sant'Egidio erhält den diesjährigen Moshe-Rosen-Preis der Konferenz der Europäischen Rabbiner.

Impressionen vom Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant'Egidio / © Nicolas Ottersbach (DR)
Impressionen vom Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant'Egidio / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Wie der Sprecher der deutschsprachigen Konferenzmitglieder, Oliver Rolofs, am Dienstag in München mitteilte, wird die Auszeichnung am 24. Oktober in Rom an den Gründer von Sant'Egidio, Andrea Riccardi, übergeben. "Damit soll sein und der langjährige Einsatz von Sant'Egidio gegen Antisemitismus, Hass und Intoleranz sowie das Engagement für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog ausgezeichnet werden", hieß es.

Sant'Egidio setzt sich besonders für Solidarität in der Gesellschaft, Frieden und Menschenrechte ein und fördert dies mit entsprechenden Projekten. Mehrfach konnte die Gemeinschaft bei internationalen Konflikten vermitteln und zu Versöhnung beitragen.

Rabbiner Moshe Rosen

Als Europäisches Rabbinat vertritt die CER nach eigenen Angaben über 700 Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok und damit die größten jüdischen Gemeinden Europas. Die CER tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein. Sie engagiert sich zudem für Religionsfreiheit sowie den interkulturellen und interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen, "um so einer wachsenden Radikalisierung in der Gesellschaft entgegenzutreten", hieß es.

Präsident der CER ist seit 2011 der Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt. Der Preis ist benannt nach Rabbiner Moshe Rosen, dem ehemaligen Oberrabbiner Rumäniens, der seine Gemeinschaft während der Jahre der kommunistischen Herrschaft vertrat und "durch große Selbstaufopferung geschützt hat", so die Mitteilung. Er soll Menschen ehren, die einen positiven Wandel der Gesellschaft bewirkt haben. Der erste Preis ging 2017 an den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Im vergangenen Jahr erhielt die litauische Schriftstellerin Ruta Vanagaite die Auszeichnung.

 

 

Andrea Riccardi / © Andreas Gebert (dpa)
Andrea Riccardi / © Andreas Gebert ( dpa )
Quelle:
KNA