30 mutmaßliche Opfer sexuellen Missbrauchs verlangen von den katholischen Diözesen in New Jersey finanzielle Entschädigung. Sie beschuldigen 28 Priester der sexualisierten Gewalt; darunter sind auch zwölf Geistliche, die bislang nicht als Missbrauchstäter von der Kirche identifiziert worden waren, wie der Bostoner Anwalt Mitchell Garabedian laut US-Medien erklärte.
Die fünf Diözesen hatten Anfang des Jahres einen Entschädigungsfonds bereitgestellt, der den Opfern die Möglichkeit einräumt, ihre Fälle mit der Kirche privat zu regeln, ohne vor Gericht zu gehen.
Die ersten Anträge wurden demnach am 15. Juni angenommen. Die Verwalter erhielten laut dem Online-Portal NJ.com im ersten Monat 44 Anträge und machten drei Vergleichsangebote. Weitere Vergleiche würden erwartet.
Gesetz schafft Grundlage für mehr Zivilprozesse
Der Bundesstaat New Jersey hatte vor kurzem ein Gesetz verabschiedet, auf dessen Grundlage mehr Missbrauchsopfer Zivilprozesse gegen mutmaßliche Täter anstrengen können. Es wird erwartet, dass einige Klagen durch den Entschädigungsfonds hinfällig werden, weil Vergleiche zwischen Betroffenen und der Kirche geschlossen werden können.
Die Anträge der Opfer werden laut den Regeln des Fonds von Experten auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft. Bis Ende Oktober können Anträge gestellt werden, Entschädigungsforderungen müssen bis Jahresende eingehen.
Unabhängig davon bekundeten New Jerseys Diözesen laut Medienberichten, weiter bei der Meldung von Missbrauchsvorwürfen mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten zu wollen.