Die Versammlungsfreiheit sowie die Auszahlung existenzsichernder Löhne müssten sichergestellt werden, forderte die Christliche Initiative Romero (CIR) am Dienstag in Münster.
In einem von der Initiative am selben Tag vorgelegten Bericht heißt es, dass die Mitarbeiter zu geringe Löhne erhielten und zu viele Überstunden leisteten.
Selbst Mindestlohn nicht gezahlt?
"In keiner der untersuchten Fabriken wird der Verhaltenskodex eingehalten, den Primark seinen Herstellern auferlegt", kritisierte die CIR-Referentin für Kleidung, Isabell Ullrich. Die Löhne und das Maß an Überstunden seien "teils illegal". So seien die befragten Textilarbeiter bis zu 80 Stunden pro Woche in den Fabriken tätig. Einige erhielten den Mindestlohn von umgerechnet 79 Euro nicht.
"Die Verantwortung der Fast Fashion Marken an diesen Zuständen ist nicht von der Hand zu weisen", sagte Ullrich. Anbieter wie Primark achteten bei der Auswahl der Fabriken nur auf den Preis, die Zeit und vielleicht die Qualität; ethische Ziele spielten beim Einkauf "keine Rolle".
Schnelllebige Modetrends
Der Bericht kritisiert auch, dass schnelllebige Modetrends für 35 Prozent des Mikroplastiks in den Ozeanen, den Ausstoß von etwa 1.500 Millionen Tonnen CO2 und 92 Millionen Tonnen Müll jährlich verantwortlich seien. Zudem leide knapp die Hälfte der Arbeiter in der Textilproduktion an arbeitsbedingten Krankheiten.
Die Christliche Initiative Romero engagiert sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas. Sie ist Gründungsmitglied der Kampagne für Saubere Kleidung.