​Kommunen erstatten 57,3 Millionen Euro für Armutsbegräbnisse

Linke fordern einheitliche Standards

​Im Jahr 2017 haben die Kommunen in Deutschland 57,3 Millionen Euro für sogenannte Armutsbegräbnisse gezahlt. Die Sozialämter erstatteten 20.227 Angehörigen die Bestattungskosten, die finanziell nicht dazu in der Lage waren, diese selbst zu übernehmen.

 (DR)

Das geht aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über die die "Passauer Neue Presse" berichtet.

In den alten Bundesländern erhielten 14.592 Angehörige eine Erstattung der Begräbniskosten, in den neuen Bundesländern waren es 5.635. Im Jahr 2016 waren noch 59,5 Millionen Euro an 21.434 Angehörige gezahlt worden.

"Würdevolles Begräbnis für arme Menschen"

Die Linken-Politikerin Zimmermann sagte der Zeitung: "Aufgrund der zunehmenden Altersarmut und der sich ausbreitenden prekären Beschäftigung ist für die Zukunft ein Anstieg von Sozialbestattungen zu erwarten." Angesichts der damit steigenden finanziellen Belastung der Kommunen sei zu befürchten, dass diese die Kostenübernahme reduzieren könnten.

"Dabei wäre es in vielen Regionen notwendig, die Leistungen anzuheben, um auch armen Menschen ein würdevolles Begräbnis zuteilwerden zu lassen", forderte sie und sprach sich für die Einführung von bundesweit einheitlichen Standards für Sozialbestattungen aus.


Quelle:
epd