epd: Was bedeutet für Sie und die Landesregierung Heimat?
Ina Scharrenbach (NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung): Für mich persönlich ist es der Ort, wo ich herkomme, meine Familie und meine Freunde. Und für uns als Landesregierung ist das Thema wichtig, weil wir damit bürgerschaftliche Gemeinschaft und Gesellschaft fördern.
epd: Für viele ist "Heimat" vor allem ein Gefühl. Wie und warum sollte ein solcher Gemütszustand von der Politik gefördert werden?
Scharrenbach: Wir fördern keine Gemütszustände, sondern wir fördern lokale Identitäten, Initiativen, ehrenamtliches Engagement im Besonderen. Wir sagen sehr deutlich: Wir verordnen das nicht von oben, sondern Heimat wächst von unten. Heimat ist kein politischer Zustand, sondern sie bietet die Möglichkeit, dass wir in unseren Städten und Gemeinden, im ländlichen Raum wieder entdecken, was uns miteinander verbindet, denn wir leben in einer Zeit, wo uns vieles zu trennen scheint.
epd: Welchen Zweck verfolgt der erste Heimatkongress an diesem Samstag in Münster?
Scharrenbach: Der Zweck ist ganz einfach: Wir wollen zum einen sagen, dass wir uns bei den Ehrenamtlichen bedanken, die tagtäglich ihre Zeit einbringen für Gemeinschaft und Gesellschaft in den Städten und Gemeinden des Landes NRW. Wir wollen Vernetzungsmöglichkeiten bieten und wollen insbesondere dafür Sorge tragen, dass die vielen Herausforderungen – die durchaus gleich sind in den verschiedenen Regionen des Landes – zu einer Lösung geführt werden können.
Das Gespräch führte Michael Bosse.