Archäologen entdecken älteste christliche Siedlung Englands

Historischer Fund

Archäologen haben in der englischen Grafschaft Norfolk die bislang ältesten Überreste eines angelsächsischen Friedhofs gefunden. Er soll Zeugnis der ersten Siedlungen von Christen in England sein, wie britische Medien berichteten.

Ausgrabungen / © Swen Pförtner (dpa)
Ausgrabungen / © Swen Pförtner ( dpa )

Bei Ausgrabungen in Great Ryburgh wurden demnach 81 "extrem seltene" Holz- und Baumstammgräber sowie die Reste einer Kapelle entdeckt. Die Funde seien "bemerkenswert gut erhalten" und würden auf das 7. bis 9. Jahrhundert datiert.

Christlicher Friedhof

Die Ost-West-Ausrichtung der Gräber und das Fehlen von Grabbeigaben seien unfehlbare Indizien, dass es sich bei den fast 1.300 Jahre alten Überresten um einen christlichen Friedhof handele, so die Archäologen. Für gewöhnlich verwesen Holzgräber schnell; die Kombination von saurem Sand und alkalischem Wasser habe jedoch in Great Ryburgh "perfekte Bedingungen" für das Überdauern der Skelette und Gräber geschaffen, erklärte der leitende Archäologe der Ausgrabungen, James Fairclough.

Details christlicher Bestattungspraktiken

Die Funde enthüllen laut Fairclough "bemerkenswerte Details christlicher angelsächsischer Bestattungspraktiken". Auch der Direktor der englischen Denkmalpflegebehörde Historic England, Duncan Wilson, sprach von einer "bedeutenden Entdeckung". Sie werde "das Verständnis des angelsächsischen religiösen Glaubens und von ländlichen Gemeinden vorantreiben".

Die Gräber wurden im Vorfeld von Bauarbeiten für einen Angelsee und Hochwasserschutzanlagen entdeckt. Die Skelette sollen nun unter anderem Aufschluss darüber geben, woher die ersten christlichen Siedler nach England kamen, wie sie sich ernährten und woran sie starben.


Quelle:
KNA