Kirche und Friedhof unter dem Rheinboulevard

Zeugnisse des kölschen Christentums

In der Nähe der Baustelle für den neuen Rheinboulevard haben Archäologen des Römisch-Germanischen-Museums Skelette und Reste einer Kirche ausgegraben. Am Dienstag wurden die archäologischen Funde von Museumsleiter Marcus Trier präsentiert.

Überreste von Alt St. Urban  / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Überreste von Alt St. Urban / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Seit dem Beginn der Bauarbeiten am Rhein sind Historiker auf der Suche nach sogenannten Bodendenkmälern. Bei allen Bauvorhaben im Stadtbezirk Köln wird das Museum stets als Fachamt für Archäologische Bodendenkmalpflege hinzugezogen. Im dritten Bauabschnitt des Rheinboulevards wurden die Archäologen fündig.

Aus Textdokumenten sei bereits bekannt gewesen, dass an der Stelle im 4. Jahrhundert eine Festung und im 8. Jahrhundert die Kirche Alt St. Urban gestanden haben, erläuterte Trier. Neben Resten der Festung und des Kirchturms sei auch ein Friedhof mit rund 350 Gräbern entdeckt worden, der wohl zu der Kirche gehörte. Die Kirche selbst habe eine bewegte Geschichte hinter sich, so Trier: Während des 30-jährigen Krieges sei sie wohl beschossen worden, weil in der Kirche Munition vermutet wurde.


Menschlicher Schädel neben Alt St. Urban / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Menschlicher Schädel neben Alt St. Urban / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Menschliche Überreste neben Alt St. Urban / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Menschliche Überreste neben Alt St. Urban / © Rolf Vennenbernd ( dpa )
Quelle:
dpa , DR

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