Die zusätzlichen Kapazitäten seien "ein weiterer Baustein dafür, die insgesamt angespannte Lage bei der Flüchtlingsunterbringung zu entlasten", erklärte der Niedersächsische Innenminister, Boris Pistorius (SPD). Aktuell richte der Eigentümer die ehemalige Klosteranlage für die Nutzung als Erstaufnahmeeinrichtung her, hieß es weiter.
Am neuen Standort Oldenburg ist mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auch die für die Bearbeitung der Asylanträge zuständige Bundesbehörde vertreten. Von 1990 bis Ende Juni 2011 hatte das Land Niedersachsen das ehemalige Kloster bereits als Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber genutzt.
Fünfte Erstaufnahmestelle in Niedersachsen
Aktuell gibt es in Niedersachsen vier Erstaufnahmeeinrichtungen in Bramsche, Braunschweig, Friedland und in Osnabrück; letztere befindet sich zurzeit noch im Aufbau. Die Situation in den Einrichtungen sei wegen der vielen Menschen "nicht einfach, weder für die Flüchtlinge noch für das Personal", betonte Pistorius. Die Belegungszahlen in der Erstaufnahme hätten sich seit Anfang des Jahres verdreifacht. "Wir brauchen noch mehr Plätze für Flüchtlinge, da sind wir dran", so der Innenminister weiter. Das Land führe intensive Gespräche mit den Eigentümern weiterer Liegenschaften.
Pistorius hatte unter anderem angekündigt, noch in dieser Woche das Gespräch mit Vertretern der Gruppe um Schauspieler Til Schweiger zu suchen, die sich an einer zentralen Aufnahmestelle in Osterode beteiligen will. Schweiger gab am Wochenende den Plan bekannt, die ehemalige Rommel-Kaserne in der Harzstadt zu einem Vorzeigeprojekt für Flüchtlingsheime umbauen zu wollen.