Er äußerte am Dienstag Bedenken, dass die Einigung zwischen dem Iran und der sogenannten 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) die Entwicklung von Atomwaffen tatsächlich verhindern werde. Das Abkommen sieht vor, dass der Iran Atomkraft weiterhin zivil, nicht jedoch für den Bau von Waffen nutzen darf. Im Gegenzug sollen Sanktionen und UN-Waffenembargos schrittweise fallen.
Der Vertrag sei bislang nicht mehr als ein "Stück Papier". Es gebe wenig Anlass dazu, dem Iran hinsichtlich der Umsetzung der Vorgaben zu vertrauen, so Lauder. In der Vergangenheit sei das Land immer wieder daran gescheitert, seine vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Er fürchte, die nun getroffene Vereinbarung werde zwar dazu beitragen, die iranische Wirtschaft zu beleben, das Regime jedoch nicht an der Entwicklung von Atomwaffen hindern. Dies könne für die gesamte Region und die ganze Welt verheerende Folgen haben. Die internationale Gemeinschaft müsse bereit sein, umgehend Sanktionen zu verhängen, sollte Teheran sich nicht an die gemachten Zusagen halten, forderte Lauder.
Auch der Europäische Jüdische Kongress (EJC) äußerte sich besorgt. In fast allen Streitpunkten sei der Iran gestärkt aus den Verhandlungen hervorgegangen, kritisierte EJC-Präsident Moshe Kantor. Die Einigung sei ein "Zugeständnis des Westens" angesichts einer zunehmenden Radikalisierung des Landes. Mit dem Abkommen sende die Weltgemeinschaft ein fatales Signal an alle Schurkenstaaten. Der Iran, der in zahlreiche blutige Konflikte in der Region verwickelt sei, werde dabei unterstützt, seine Macht weiter auszubauen. Es sei zu befürchten, dass nun ein nukleares Wettrüsten unter den iranischen Nachbarstaaten beginnen werde, so Kantor.
Der Vatikan hingegen begrüßte Einigung im Atomstreit. Die Vereinbarung über das Nuklearprogramm werde vom Vatikan «sehr positiv» gesehen, erklärte dessen Sprecher Federico Lombardi am Dienstag. Es handele sich um ein "wichtiges Ergebnis".
Zugleich forderte er weitere Anstrengungen aller Beteiligten, damit die Vereinbarung Früchte trage. Der Vatikan hoffe zudem, dass die Einigung über das Nuklearprogramm hinaus positive Auswirkungen haben werde, heißt es in der Erklärung weiter. Der Vatikan hatte in der Vergangenheit wiederholt eine diplomatische Lösung des Konflikts angemahnt.