Brandanschläge auf Synagoge und Moschee

Feuer und Sprengsatz für Gotteshäuser

In Israel und im Westjordanland sind Anschläge auf eine Synagoge und eine Moschee verübt worden. Unbekannte haben einen Sprengsatz gelegt und Feuer ausgelöst. Verletzt wurde niemand.

Beschädigte Moschee im palästinensischen Dorf Mughayer  (dpa)
Beschädigte Moschee im palästinensischen Dorf Mughayer / ( dpa )

In Israel und dem Westjordanland sind Anschläge auf zwei Gotteshäuser verübt worden. Eine Moschee im palästinensischen Dorf Mughayer nahe Ramallah wurde am frühen Mittwochmorgen durch Brandstiftung beschädigt, wie die israelische Polizei mitteilte. Bei einem zweiten Anschlag wurde eine Brandbombe auf die alte Synagoge in der israelisch-arabischen Stadt Schefar'am im Norden des Landes geworfen. Verletzte gab es nach Polizeiangaben nicht.

Örtlichen Medienberichten zufolge verursachte das Feuer erheblichen Schaden an der Moschee. Am Gebäude hätten sich antipalästinensische Parolen gefunden. Bürgermeister Faraj al-Naasan machte jüdische Siedler für den Übergriff verantwortlich. Bereits vor zwei Jahren sei eine Moschee des Dorfes von Siedlern angegriffen worden; zudem komme es regelmäßig zu Übergriffen auf Autos und Olivenbäume. Laut israelischen Rundfunkberichten wurde die Zufahrt zum Dorf gesperrt; die Polizei ermittelt.

Synagoge kurz zuvor renoviert

An der Synagoge in Schefar'am gab es Medienberichten zufolge nur geringfügigen Schaden, da die Sprengsatz außerhalb der Synagoge explodiert sei. Der Stadtrat verurteilte den Angriff. Erst vor wenigen Monaten war die Synagoge als Zeichen gegen Hassverbrechen von einer arabisch-jüdischen Jugendgruppe renoviert worden.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland bleibt unterdessen angespannt. Laut Tageszeitung "Haaretz" (Mittwoch) kam es am Vortag an mehr als 30 Orten im Westjordanland zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Die meisten Vorfälle ereigneten sich um Bethlehem und Hebron. Ein palästinensischer Jugendlicher wurde von israelischen Soldaten getötet, ein weiterer Palästinenser schwer verletzt.

Sechs Tote, mehr als 20 Verletzte

Israels Sicherheitskräfte befürchten derzeit eine erneute Gewalteskalation im Gazastreifen. Israel könnte nach den Zwischenfällen im Westjordanland erneut zum Ziel von Raketenangriffen werden, äußerte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter laut "Haaretz".

Auf israelischer Seite kamen bei palästinensischen Attentaten in den vergangenen drei Wochen insgesamt 6 Menschen ums Leben; mehr als 20 wurden verletzt. Die politische Führungen machen sich gegenseitig für die jüngste Welle der Gewalt verantwortlich. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte ein hartes Durchgreifen gegen arabische Gewalttäter an. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas beschuldigte Israel, einen Religionskrieg zu führen.


Quelle:
KNA