Kardinal Meisner über die persönlichen Notizen von Johannes Paul II.

"Ein blitzgescheiter Papst"

Das Kölner Domforum war bis auf den letzten Platz besetzt: Joachim Kardinal Meisner erläuterte im Gespräch mit Verleger Manuel Herder anhand der Persönlichen Notizen von Johannes Paul II. das Denken und Wirken seines "heiligen Freundes".

Kardinal Meisner im Domforum (DR)
Kardinal Meisner im Domforum / ( DR )

Kardinal Meisner hadert. Dass die persönlichen Notizen von Johannes Paul II. jetzt veröffentlicht werden, findet er "unanständig". Der Papst hatte in seinem Testament verfügt, seine Notizbücher zu vernichten. Doch sein ehemaliger Geheimsekretär Kardinal Dziwisz hat sich darüber hinweggesetzt.

Bei der Vorstellung der deutschen Übersetzung der Notizbücher im Kölner Domforum sagt der ehemalige Kölner Erzbischof, er wäre dem Wunsch des Papstes gefolgt. Gleichwohl ist Meisner froh, dass die persönlichen Aufzeichnungen von Johannes Paul II.  jetzt als Buch vorliegen. Das sei ein einmaliges Zeugnis eines blitzgescheiten Papstes, sagt er. "Hier können wir die Spiritualität eines Heiligen erleben, die uns in ihrer Glaubenstiefe erschüttert". Die beiden Kirchenmänner kannten sich seit 1975. Meisner war damals Weibischof von Erfurt, Karol Wojtyla Erzbischof von Krakau. Auf einer Wallfahrt lernten sich beide kennen und schätzen.

Im Gespräch mit dem Chef des Herder Verlags, der die Notizbücher herausgegeben hat, erzählte Meisner über seine Freundschaft mit Karol Wojtyla. Noch nie habe er einen Menschen erlebt, der so intelligent gewesen sei, der jedes philosophische Buch mit Begeisterung verschlungen habe und der sich daneben einen unerschütterlichen, fast kindlichen Glauben an Gott, Jesus und Maria bewahrt habe.


Quelle:
DR

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