Einen Empfang hat das Bistum Mainz am Samstag dem aus Mainz-Finthen stammenden neuen Kardinal Gerhard Ludwig Müller (66) bereitet. Im Mainzer Bischöflichen Ordinariat hießen Kardinal Karl Lehmann und das Domkapitel den Präfekten der römischen Glaubenskongregation willkommen. Er war am 22. Februar von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben worden.
Schüler von Lehmann
Müller ist Priester des Bistums Mainz. Er wurde 1978 vom damaligen Mainzer Bischof Kardinal Hermann Volk in der Finther Martinskirche zum Priester geweiht. Müller ist ein theologischer Schüler von Karl Lehmann, bei dem er promovierte und sich habilitierte. Er lehrte als Theologieprofessor in München, bevor er 2002 Bischof von Regensburg wurde. Seit 2012 ist er Präfekt der Glaubenskongregation.
Bei dem Empfang würdigte Lehmann das wissenschaftliche Wirken Müllers, dem er eine starke ökumenische Ausrichtung bescheinigte. Er hob auch hervor, Müller sei ein wichtiger Gesprächspartner der lateinamerikanischen Befreiungstheologie. Ausdrücklich wünschte Lehmann dem neuen Kardinal "für ihn persönlich und für seine Aufgaben Gottes reichen Segen".
"Soziales Engagement im Blut"
In seiner Erwiderung sprach Müller von Lehmann als von seinem "lieben Freund". Müller hob hervor, er habe seine Wurzeln im Bistum Mainz und sei der Geschichte und Persönlichkeiten des Bistums sehr verbunden. Besonders erinnerte Müller an den Mainzer "Sozialbischof" Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877). Nicht zuletzt von daher habe man "soziales Engagement im Blut".
Müllers Aufenthalt in Mainz an diesem Wochenende gilt auch der Feier des 70. Geburtstags seines Bruders Günter in Finthen. Zudem feiert der Kardinal dort am Sonntag einen Gottesdienst. Im Anschluss daran gibt es einen Empfang in der Finther Radsporthalle, zu dem die katholische Kirchengemeinde eingeladen hat.