Katholische Kirche startet Spendenaktion für Osteuropa

Für Notleidende einsetzen

Das katholische Hilfswerk Renovabis hat seine Jahres-Spendenaktion 2009 gestartet. Sich für Notleidende einzusetzen, sei kein Luxus, sondern wichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Mittwoch in Freiburg. Am Pfingstsonntag werden in den katholischen Gottesdiensten bundesweit Spenden für die Arbeit von Renovabis gesammelt.

 (DR)

«Wir dürfen nicht in Selbstgenügsamkeit erstarren oder nur noch um unsere eigenen Probleme kreisen», so Zollitsch. Er zeigte sich erfreut, dass die Spendenbereitschaft in Deutschland auch in Folge der derzeitigen Wirtschaftskrise und Rezession nicht zurückgegangen sei.

Das Hilfswerk unterstützt in den Staaten im Osten und Südosten Europas humanitäre, soziale und kirchliche Initiativen, etwa den Aufbau von Kirchen und Gemeindezentren oder Hilfen für Alleinerziehende. Mit dem Kampagnenmotto «Zur Freiheit befreit» erinnert Renovabis an den Fall des Eisernen Vorhangs 1989.

Renovabis-Geschäftsführer Dietger Demuth betonte, dass auch 20 Jahre nach der demokratischen Wende die Länder des ehemaligen Ostblocks trotz der erreichten Freiheiten vor großen sozialen Problemen stünden. In vielen Staaten gehe die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. «Wir müssen alles daran setzen, dass Alte und Kranke ein Leben in Würde führen können; das ist unser christlicher Auftrag», sagte Demuth.

Der polnische Erzbischof Alfons Nossol bezeichnete das Engagement der Christen in Osteuropa als maßgeblich, da dadurch der Zusammenbruch von diktatorischen Regimen erst möglich geworden sei. «Ohne christliche Vorarbeiten wäre diese in weiten Teilen unblutige Revolution nicht möglich gewesen», so der Erzbischof von Opole (Oppeln). Er mahnte, weiter an einer engen deutsch-polnischen Freundschaft zu arbeiten: «Ohne diese Aussöhnung kann es kein vereintes Europa geben.»