Netzwerk Afrika der katholischen Orden wird zehn Jahre alt

Im Einsatz für den dritten Kontinent

Das Netzwerk Afrika Deutschland (NAD) begeht am Donnerstag sein 10-jähriges Bestehen. Seit 1998 arbeiten die mittlerweile über 40 katholischen Orden und missionarischen Gemeinschaften zusammen, um die Anliegen und Interessen des afrikanischen Kontinents in die deutschen Öffentlichkeit zu tragen.

 (DR)

Zu den Mitgliedern des in Bonn ansässigen NAD gehören unter anderen verschiedene Gemeinschaften der Franziskaner, Benediktiner, der Dominikaner, der Steyler Missionare, der Salesianer oder der Weißen Väter. Seit 2001 hat das Netzwerk auch eine Zweigstelle in Berlin. Langjährige Erfahrung ließ die Mitglieder erkennen, dass viele Probleme Afrikas ihre Ursache in einer unfairen Handels- und Wirtschaftspolitik Europas und der USA hatten. Durch Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit setzen sich die beiden NAD Büros in Bonn und Berlin und viele der über 4000 Mitglieder für gerechtere Rahmenbedingungen ein.
Das Netzwerk beteiligte sich unter dem Leitwort "Glaube und Gerechtigkeit" beispielsweise an Kampagnen für eine Entschuldung der ärmsten Entwicklungsländer, für preiswertere Aids-Medikamente und einen gerechteren Welthandel. Zuletzt engagierte sich der Zusammenschluss gegen die Ausweitung der Produktion von Agrartreibstoffen auf Kosten der Nahrungsmittelversorgung der ärmsten Länder.
Im Jahr 2000 erhielt das Netzwerk den "Multimedia International Award" Preis für seine Webseite, auf der tägliche Kurznachrichten über Afrika, reichhaltige Information über alle afrikanischen Länder und verständliche Erklärungen zu Schwerpunktthemen angeboten werden. Ein wöchentlicher Nachrichtendienst per E-Mail wird von vielen geschätzt.


Einsatz für eine gerechtere Welt
Vernetzung mit anderen Entwicklungsorganisationen ist ein wesentliches Element, um Aufmerksamkeit für Afrikas Stimme in der Öffentlichkeit zu schaffen. Das NAD ist Teil des Africa Europe Faith and Justice Networks mit Sitz in Brüssel. Viele Mitglieder des Netzwerks marschierten 1999 in der "Kölner Kette" für die Erlassjahrkampage, die wesentlich zur Entschuldung von 28 der ärmsten Länder beigetragen hat. Die Ordensleute sind aktiv im Bündnis gegen Aids und haben sich in den letzten zehn Jahren in mehreren Themenbereichen eingesetzt: für gerechtere Bedingungen im Welthandel und eine internationale Kontrolle des Kleinwaffenhandels, für den Zugang zu Wasser und zu lebenswichtigen Medikamenten.
Durch Information und Bildungsangebote will das Netzwerk seinen Mitgliedern helfen, sich aus einem tieferen Verständnis ihres Glaubens und ihrer Ordensberufung heraus für eine gerechtere Welt einzusetzen. Die zentrale Frage für das NAD ist, wie sich europäische Politik auf das Leben der ärmeren Bevölkerung in Afrika auswirkt und wie deren Lebensbedingungen verbessert werden können.