Den "Friedensplan" hatte der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan vermittelt. Er soll den Fahrplan für Gespräche zwischen Regierung und Opposition abstecken. Im Westen des Landes setzten Milizen die Verfolgung von Minderheiten fort. In der Stadt Eldoret steckten sie erneut eine Kirche in Brand.
Der nach zehnstündigen Verhandlungen vorgestellte "Vier-Punkte-Plan" sieht ein Ende der Gewalt, Maßnahmen zur humanitären Hilfe und die Lösung der Führungsfrage nach der Präsidentenwahl am 27. Dezember binnen sieben bis 14 Tagen vor. Danach soll innerhalb eines Jahres die ungerechte Ressourcenverteilung in Kenia und die Landfrage geklärt werden. Konkrete Schritte wurden jedoch nicht vereinbart. Allerdings forderten die Vertreter beider Seiten ein sofortiges Ende von Versammlungsverbot und Nachrichtensperre. Diplomaten reagierten abwartend auf die Vereinbarung.
"Man fragt sich, ob er die Lage weiter verschlimmern will"
Oppositionsführer Raila Odinga, der den Sieg bei der Präsidentenwahl für sich in Anspruch nimmt, kritisierte unterdessen den umstrittenen Präsidenten Mwai Kibaki für Äußerungen beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union. Kibaki hatte dort erklärt, er sei rechtmäßig gewählt. Alle Probleme ließen sich auf dem kenianischen Rechtsweg lösen. Odinga forderte Kibaki auf, seine Äußerungen zurückzunehmen. "Man fragt sich, ob er die Lage weiter verschlimmern will", so der Oppositionsführer.
Seit der Verkündung des Wahlsiegs von Kibaki am 27. Dezember sind bei Unruhen in Kenia offiziellen Angaben zufolge mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 250.000 Menschen sind geflohen.
Internationale Wahlbeobachter werfen der Regierung Wahlfälschung vor.
Neue Tote am Wochenende in Kenia
Keine Ruhe trotz "Friedensplan"
Kenia kommt trotz der internationalen Vermittlungsbemühungen nicht zur Ruhe. Mehr als 20 Menschen kamen am Wochenende bei Gewaltausbrüchen ums Leben, obwohl am Freitagabend ein "Friedensplan" vorgestellt worden war.
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