Die italienische Regierung will 300 Millionen Euro zum Wiederaufbau der bei Erdbeben in Mittelitalien beschädigten Kulturgüter bereitstellen. Das teilte die Bischofskonferenz des Landes nach einem Treffen von Bischöfen aus Erdbebenregionen mit Ministerpräsident Giuseppe Conte in Rom mit. Das Geld soll demnach auch zum Wiederaufbau von rund 600 Kirchen verwendet werden. Insgesamt wurden nach Angaben der Bischöfe Erdbebenschäden an 3.000 mittelitalienischen Kirchen festgestellt.
An der Begegnung in Rom nahm auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, teil. Die Geistlichen beklagten Verzögerungen beim Wiederaufbau, der oft durch bürokratische Hürden erschwert werde. Conte kündigte an, die Gesetzeslage zu prüfen und entsprechende Verfahren zu erleichtern.
Mittelitalien war 2016 von schweren Erdbeben erschüttert worden. Betroffen waren die italienischen Regionen Latium, Umbrien, Marken und Abruzzen. Besonders stark traf es den Ort Amatrice (Latium). 2018 erschütterte ein Beben die Stadt Macerata in den Marken. Mit seinem Besuch löste Papst Franziskus ein Versprechen ein. Vor zehn Jahren zerstörte ein schweres Erdbeben die Hauptstadt der Abruzzen, L'Aquila. (kna/14.06.2019)
18.07.2019
Der Bischof im mittelitalienischen Rieti, Domenico Pompili, gibt den wechselnden Regierungen in Italien eine Schuld am stockenden Wiederaufbau nach dem Erdbeben von 2016. Die Arbeiten stünden "fast bei null oder wenig mehr", sagte Pompili.
Als Grund nannte er im Interview mit der Zeitung "Avvenire" (Donnerstag) wiederholte Annullierungen bestehender Programme. Es sei ein "absolut kurzsichtiger" Anspruch der jeweiligen politischen Führung, sich die Verdienste für den Aufbau zuschreiben zu wollen.
Der Bischof äußerte sich bei einem Besuch von Staatspräsident Sergio Mattarella in Amatrice. Der Ort im Norden Latiums wurde durch das Beben vom 24. August 2016 fast völlig zerstört. Mattarella sagte bei der Einweihung eines neuen Schulkomplexes am Donnerstag, mit dem Wiederaufbau in der Erdbebenregion stehe "die Zukunft Italiens insgesamt" auf dem Spiel.
Il Presidente della Repubblica Italiana Sergio Mattarella inaugura la scuola di #Amatrice: «Va garantita la ricostruzione perchè le aree interne del nostro Paese riprendano dinamicità e vitalità». @Quirinale pic.twitter.com/lms4996n2N
— Frontiera (@FrontieraRieti) 18. Juli 2019
Einwohnerschwund seit Beben
Nach Angaben Pompilis verringerte sich die Einwohnerzahl von Amatrice seit dem Beben um 40 Prozent. Mattarella treffe in dem Ort auf müde und ernüchterte Menschen, "die irgendetwas an Wiederaufbau sehen wollen, um wieder an eine Zukunft für Amatrice zu glauben".
Die italienische Regierung will 300 Millionen Euro zum Wiederaufbau der bei Erdbeben in Mittelitalien beschädigten Kulturgüter bereitstellen. Das teilte die Bischofskonferenz des Landes nach einem Treffen von Bischöfen aus Erdbebenregionen mit Ministerpräsident Giuseppe Conte in Rom mit. Das Geld soll demnach auch zum Wiederaufbau von rund 600 Kirchen verwendet werden. Insgesamt wurden nach Angaben der Bischöfe Erdbebenschäden an 3.000 mittelitalienischen Kirchen festgestellt.
An der Begegnung in Rom nahm auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, teil. Die Geistlichen beklagten Verzögerungen beim Wiederaufbau, der oft durch bürokratische Hürden erschwert werde. Conte kündigte an, die Gesetzeslage zu prüfen und entsprechende Verfahren zu erleichtern.
Mittelitalien war 2016 von schweren Erdbeben erschüttert worden. Betroffen waren die italienischen Regionen Latium, Umbrien, Marken und Abruzzen. Besonders stark traf es den Ort Amatrice (Latium). 2018 erschütterte ein Beben die Stadt Macerata in den Marken. Mit seinem Besuch löste Papst Franziskus ein Versprechen ein. Vor zehn Jahren zerstörte ein schweres Erdbeben die Hauptstadt der Abruzzen, L'Aquila. (kna/14.06.2019)