Weltkirchenrat kritisiert US-Milliarden-Hilfe für Israels Militär

Keine neuen Waffen für den Nahen Osten

Der Ökumenische Rate der Kirchen und der Nationale Kirchenrat haben die milliardenschweren Militärausgaben der USA für Israel kritisiert. Sie erklärten, neue Waffen seien das letzte, was der Nahe Osten brauche.

Ein Mann des Ausgleichs: Olav Fykse Tveit (epd)
Ein Mann des Ausgleichs: Olav Fykse Tveit / ( epd )

Eine weitere Aufrüstung der unsicheren Nahost-Region sei unverantwortlich, heißt es in einer in Washington veröffentlichten Stellungnahme des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Der ÖRK präsentierte gemeinsam mit dem Nationalen Kirchenrat in den USA ein Papier. Die USA wollen Israel in einem Zeitraum von zehn Jahren 38 Milliarden US-Dollar für die Streitkräfte geben.

Größte Miliärhilfe in der Geschichte der USA

Laut dem US-Außenministerium handelt es sich um die größte finanzielle Zusage für das Militär eines anderen Staates in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Das kritische Papier wurde von ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit und dem Generalsekretär des "National Council of the Churches of Christ in the USA", Jim Winkler, vorgestellt. 

Der ÖRK und der Nationale Kirchenrat in den USA verlangten von Israel, die Besetzung der palästinensischen Gebiete zu beenden. Israel dürfe nicht das ganze Volk der Palästinenser mit Druck und Gewalt überziehen. Die Palästinenser verlören ihre Hoffnung und den Glauben in die Wirksamkeit friedlicher Mittel.

350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubige

Eine Zwei-Staaten-Lösung des Nahostkonflikts sei angesichts der fortdauernden Okkupation der Palästinensergebiete so unrealistisch wie niemals zuvor, hieß es weiter. Israel besetzt die Gebiete seit 1967.

Im ÖRK sind rund 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengefasst. Der "National Council of the Churches of Christ in the USA" umfasst nach eigenen Angaben 38 Kirchen und Glaubensvereinigungen, die mehr als 45 Millionen Christen repräsentieren.


Quelle:
epd