Erklärung zum Kampf gegen Menschenhandel

Religionsführer verurteilen Sklaverei

Spitzenvertreter der großen Religionen haben sich an diesem Dienstag gemeinsam mit Papst Franziskus gegen Sklaverei ausgesprochen. Oberhäupter von Islam, Anglikanischer Kirche, Judentum und Buddhismus kamen dazu nach Rom.

Moderne Sklaverei / © Harald Oppitz (KNA)
Moderne Sklaverei / © Harald Oppitz ( KNA )

Papst Franziskus und Spitzvertreter der Weltreligionen haben am Dienstag im Vatikan eine Erklärung gegen Menschenhandel unterzeichnet. Darin verurteilen sie Menschenhandel als "Verbrechen gegen die Menschheit" und als moderne Form der Sklaverei. Ebenso verdammen sie Zwangsarbeit, Zwangsprostitution und Organhandel. Alle Staaten müssten dagegen vorgehen.

Erste Erklärung dieser Art

Die Religionsführer verpflichteten sich zugleich, Gläubige und "Menschen guten Willens" zu mobilisieren. Ziel sei, die "moderne Sklaverei weltweit bis 2020 und für alle Zeiten abzuschaffen".

Es ist das erste Mal, dass Religionsführer eine solche gemeinsame Erklärung unterschrieben. Papst Franziskus bezeichnete das interreligiöse Bündnis als historische Initiative. Alle Menschen seien mit der gleichen Würde und Freiheit geboren, sagte das katholische Kirchenoberhaupt. "Jeder ist zum Handeln aufgefordert."

Welttag zur Abschaffung der Sklaverei

Anlass für die Erklärung war der Welttag zur Abschaffung der Sklaverei, der am Dienstag weltweit begangen wird. Zu den zwölf Unterzeichnern zählen neben dem Papst das Ehrenoberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Justin Welby, ein Vertreter der Kairoer Al-Azhar-Universität als führende Lehrstätte des sunnitischen Islam sowie der oberste buddhistische Priester von Malaysia.

Der Kampf gegen den Menschenhandel ist ein besonderes Anliegen von Papst Franziskus. Das "Global Freedom Network" war im März gemeinsam vom Vatikan, der Al-Azhar-Universität, der anglikanischen Gemeinschaft und der australischen Stiftung "Walk Free Foundation" gegründet worden. Nach deren Angaben sind gegenwärtig weltweit rund 36 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei.


Quelle:
KNA , epd