domradio.de-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen zu Taizé

"Meine Hoffnung und meine Freude…"

Immer und immer wieder erklingt dieses Lied in unserem domradio. Aber nicht nur dieses Taizélied hat sich in die Herzen der Menschen eingebrannt. Zahlreiche dieser Lieder, die jeder schon mitsummen kann, wenn er sie nur einmal gehört hat, erfreuen seit Jahrzehnten die Menschen – und das nicht nur im Südburgund.

 (DR)

Fast genau dort, wo schon vor Jahrhunderten in der Abtei Cluny die Benediktinermönche beteten und arbeiteten (ihre Klosterkirche war im Mittelalter zeitweise das größte Gotteshaus des Christentums), ließ sich nach dem 2. Weltkrieg auch Frère Roger nieder. Mit einigen Gefolgsleuten, die sich um Kriegsgefangene und Bedürftige kümmerten, war das die Keimzelle für die große ökumenische "Communauté de Taizé", die heute in der ganzen Welt Anhänger und Begeisterte findet.

Die Brüder von Taizé gedenken in diesem Jahr aber nicht nur des 100. Geburtstags ihres Gründers, sondern sie feiern am 30. August auch den 40. Geburtstag des "Konzils der Jugend". Schon damals versammelten sich 40.000 Jugendliche zu Gebet und Gesang. Unter ihnen auch der heutige Prior Frère Alois, der schon damals das Jugendtreffen mit vorbereitete und erlebte: "Es herrschte eine echte Aufbruchsstimmung, eine Hoffnung, dass sich vieles in Kirche und Gesellschaft verändert: mehr Gerechtigkeit, ein stärkeres christliches Engagement!", erinnert sich der sympathische Nachfolger von Frère Roger, der 2005 beim Weltjugendtag in Köln die Nachricht vom Angriff auf den Gründer der Brudergemeinschaft erfuhr und direkt nach dessen Tod die Leitung übernahm.

Bis heute hält diese Hoffnung auf einen Himmel und eine Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt, Menschen in aller Welt zusammen. Gerade die Jugendlichen sind es, die heute wie schon vor 40 Jahren die Begeisterung und Freude an Gott in Taizé erleben und in ihren eigenen Gemeinden überall auf dem Erdenrund weiterleben und weitergeben. Aber auch wer niemals in der Versöhnungskirche im Burgund oder bei einer "Nacht der Lichter" dabei war und die Freude der Gemeinschaft im gemeinsamen Gottesdienst erleben durfte, der spürt bei jedem einfachen, harmonischen Taizégesang: Es braucht keinen Protz und Prunk, sondern nur ein offenes Ohr und ein offenes Herz um die Freude an Gott zu erleben und seine Frohe Botschaft weiterzugeben und weiterzusingen: "Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke mein Licht, Christus meine Zuversicht. Auf Dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht!"

Allen Taizé Brüdern, Anhängern und Freunden einen schönen Geburtstag und der ganzen domradio.de-Hörer- und Internetgemeinschaft ein sonniges Wochenende mit einem gesegneten Sonntag. Für das ganze domradio.de-Team

Ihr

Ingo Brüggenjürgen

Chefredakteur


Quelle:
DR