Orden gründet kleinen Konvent in Erfurt

Wieder Augustiner in Erfurt

Vor mehr als 700 Jahren ließen sie sich das erste Mal in der Stadt nieder - auch Martin Luther gehörte später dem Augustiner-Konvent in Erfurt an. Jetzt kehren die Mönche in die Stadt zurück - Ende des Jahres gründen sie dort einen kleinen Konvent.

Ehemaliges Augustiner-Kloster in Erfurt / © Wolfgang Radtke (KNA)
Ehemaliges Augustiner-Kloster in Erfurt / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Der Augustiner-Orden wird zum Ende des Jahres in Erfurt einen kleinen Konvent gründen und ab 2014 in der städtischen Seelsorge mitarbeiten. Dem Konvent sollen drei Priester angehören, wie das Bistum Erfurt ankündigte. Ihre Aufgaben sollen noch zwischen Orden, Bistumsleitung und den Seelsorgern der Stadt abgesteckt werden. Es gibt Überlegungen für Einsätze in der

Innenstadt- und Schulpastoral sowie in der Ökumene. Ab Mitte September werden die Augustiner ihre Arbeit vor Ort vorbereiten und zunächst in eine Wohnung im Pfarrhaus der evangelischen Regler-Gemeinde in Erfurt einziehen. Es ist das dritte Mal, dass sich der Orden in Erfurt niederlässt.

Auch Martin Luther gehörte dem Konvent damals an

1277 begannen Augustiner mit dem Bau des heute evangelischen Augustinerklosters, das während der Reformation und nach dem Tod des letzten Mönches von der Stadt Erfurt 1559 säkularisiert wurde. Dem Konvent dieses Klosters gehörte auch der spätere Reformator Martin Luther (1483-1546) an. Benedikt XVI. traf dort bei seinem Deutschlandbesuch vor zwei Jahren eine Delegation der evangelischen Kirche.

Seit Mitte des 17. Jahrhunderts bis zu seiner Aufhebung 1822 durch den preußischen Staat gab es ein Augustinerkloster im ehemaligen "Valentinerhof" in der Nähe der Kirche Sankt Crucis, die als Klosterkirche genutzt wurde.

Die Erfurter Augustiner gehören dem Orden der Augustiner-Eremiten an, der 1244 von Papst Innozenz IV. im Rahmen der Bettelorden-Bewegung gegründet wurde. Die Ordensregel, eine Art Beschreibung, wie die Mönche leben sollen, geht auf Augustinus von Hippo (354-430) zurück, der als bedeutendster Theologe des Altertums gilt.


Quelle:
KNA , DR