Friedensgebet für Syrien und deutsche Geiseln

Im Gebet vereint

Im Bürgerkriegsland Syrien werden seit Mitte Mai drei deutsche Mitarbeiter der Hilfsorganisation Grünhelme vermisst. In Köln sollte es am Mittwochabend für sie und die Menschen in der Konfliktregion ein Friedensgebet geben.

Grünhelme in Syrien (Grünhelme)

Das Gebet für den Frieden in Syrien und die Freilassung der drei Blauhelme hat die christlich-muslimische Initiative und die Hilfsorganisation die Grünhelme gemeinsam organisiert. Am Mittwochabend sollte zunächst ab 20 Uhr in der Bosnischen Moschee in Köln gebetet und werden anschließend ab 21 Uhr in der ehemaligen Franziskanerkirche.

Die Grünhelmmitarbeiter seien in der Nacht zum 15. Mai aus ihrer Wohnung im Ort Harem an der Grenze zur Türkei entführt worden, sagte Grünehelme-Gründer Rupert Neudeck. Es handele sich um einen Industriemechaniker, einen Bautechniker und einen Ingenieur, schrieb er auf der Internetseite seiner Organisation.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bestätigte, dass drei deutsche Staatsbürger in Syrien vermisst würden. "Im Auswärtigen Amt ist ein Krisenstab eingerichtet worden, der intensiv an einer Lösung arbeitet“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Geiselnahme blieb zunächst geheim

Dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel“ sagte Neudeck, man sei bislang nicht an die Öffentlichkeit gegangen, "weil wir hofften, unsere Mitarbeiter zu finden und freizubekommen“. Die wochenlange Suche blieb jedoch erfolglos. Neudeck appellierte auf der Homepage der Organisation an das Auswärtige Amt, Kanzlerin Angela Merkel sowie UN- und EU-Organe, "alles im Kontakt mit der syrischen Opposition und mit Damaskus zu tun, um den Aufenthaltsort der drei Entführten zu identifizieren und die Befreiung voranzubringen“.

Neudeck sagte der dpa, es werde alles Denkbare und Mögliche unternommen, um die Vermissten zu finden - bislang jedoch erfolglos. "Wir haben alle möglichen Spuren und Hinweise, aber noch keine richtigen Hinweise auf den Ort und die Entführer.“ Er selbst sei vor zwei Wochen am Entführungsort gewesen und habe mit dem Bürgermeister und den Honoratioren gesprochen.

Die drei Grünhelme hätten sich um die örtliche Zivilbevölkerung verdient gemacht, schrieb Neudeck auf der Internetseite seiner Organisation. Sie hätten dort nach den Zerstörungen des Krieges als erste Helfer aus dem westlichen Ausland gearbeitet und seien in der Bevölkerung von Harem gern gesehen gewesen. Sie hätten "auch bewusst unter den Menschen der Ortschaft gelebt“.

Die Hilfsorganisation Grünhelme e.V. engagiert sich weltweit in Krisenregionen beim Wiederaufbau zerstörter Einrichtungen. Sie wurde 2003 gegründet und hat ihren Sitz in Troisdorf bei Bonn.


Quelle:
dpa , DR