Stimmen zur Freiburger Diözesanversammlung

Rufe nach konkreten Schritten

Vier Tage lang haben 100 Frauen und 200 Männer bei der Diözesanversammlung in Freiburg über aktuelle Probleme und Herausforderungen für die katholische Kirche diskutiert. Einige Stimmen von Teilnehmern zum Abschluss der Versammlung

 (DR)

Annette Bernards, Mitglied des Präsidiums der Diözesanversammlung:

"Ich spüre eine große Zufriedenheit mit dem Verlauf unseres Treffens. Vier Tage lang haben sich ganz viele hochengagierte und hochkompetente Menschen ausgetauscht, denen die Kirche am Herzen liegt. Ich bin beeindruckt von den Reform-Empfehlungen, die das zum Ausdruck bringen, was uns vor Ort unter den Nägeln brennt. Es ist jetzt nicht aber noch nicht das Ende des Gesprächs erreicht, sondern es muss weitergehen, damit es kein Strohfeuer bleibt.

So müssen wir etwa bei der Frage, wie gehen wir mit wiederverheirateten Geschiedenen um, tatsächlich zu einem Schritt kommen, der den Betroffenen in der Kirche eine Zukunft gibt und ihnen den Weg zu den Sakramenten bahnt. Auch die Diskussion der Öffnung des Weiheamts für Frauen muss weitergehen und wachgehalten bleiben, auch wenn wir das hier und heute nicht entscheiden konnten."

Domkapitular Andreas Möhrle:

"Es waren intensive Gespräche. Unser gemeinsames Anliegen war es, nicht bloß individuelle Meinungen zu sammeln, sondern im Gespräch zu verantwortungsvollen Lösungsvorschlägen zu aktuellen Herausforderungen zu kommen. Für mich wurde deutlich, dass unser Leitwort der Versammlung 'Christus und den Menschen nah' alles Handeln von Kirche durchdringen muss."

Felix Neumann, Mitglied des Diözesanrats:

"Viele der angesprochenen Themen liegen seit langem auf den Tisch. Es zeigt sich, dass vieles seit Jahren unerledigt blieb. Jetzt nehme ich aber wahr, dass es Erzbischof Zollitsch ein echtes Anliegen ist, zu Lösungen zu kommen. Aber nun müssen den Worten Taten folgen, da bin ich sehr gespannt. Sicher muss etwas passieren im kirchlichen Arbeitsrecht und im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Und wir müssen viel stärker auf die plurale Gesellschaft zugehen. Die Diözesanversammlung habe ich allerdings als zu stark geregelt und gesteuert wahrgenommen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass das Vertrauen gefehlt hat, um eine echte Plenumsdebatte zuzulassen."


Quelle:
KNA