Heilig-Rock-Tage in Trier eröffnet

"Sehnsucht, die nach vorne weist"

Vor einem Jahr kamen mehr als eine halbe Million Menschen nach Trier, um den "Heiligen Rock" zu sehen - 500 Jahre nachdem die Reliquie zum ersten Mal gezeigt wurde. Auch in diesem Jahr findet das Bistumsfest statt, allerdings deutlich kürzer.

 (DR)

Ein Jahr nach der Heilig-Rock-Wallfahrt mit 545.000 Pilgern hat das Bistum Trier erneut Heilig-Rock-Tage eröffnet. Die Erinnerung an die große Wallfahrt vor einem Jahr wecke "die Sehnsucht, die nach vorne weist, in die Zukunft drängt, nach neuer Kreativität, Kirche zu sein", erklärte der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Freitagabend. Er freue sich, dass sich eine Gemeinschaft
fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Eröffnung der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 versammelt habe, «um das Geschenk der
Wallfahrt vor Gott zu bedenken und zu feiern», sagte er im Gottesdienst im Trierer Dom.

Das traditionelle Bistumsfest findet bis Sonntag mit Gottesdiensten, Gebeten und Tagzeitenliturgien im Trierer Dom statt. Seit der Wallfahrt 1997 hatte das Bistum die Heilig-Rock-Tage 13 Jahre lang mit thematischen Schwerpunkten, unter anderem für Ökumene oder besondere Gruppen wie Kinder, Soldaten und Goldhochzeitspaare, gefeiert.

Bischof Stephan Ackermann kündigte eine Neukonzeption des bislang zehntägigen Bistumsfestes an. Nach Abgaben einer Bistumssprecherin beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit der künftigen Form und den Inhalten des Bistumsfestes. Ergebnisse sollen im Sommer vorliegen.

Originalgewand?

Als Heiliger Rock wird das Gewand bezeichnet, das Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung getragen haben soll. Zwischen den Wallfahrten wird die Tunika in der Heilig-Rock-Kapelle des Trierer Doms einem Glasschrein verschlossen aufbewahrt.

Ob es sich bei dem Trierer Tuch, das zu den bedeutendsten Reliquien der Christenheit gezählt wird, um das Originalgewand handelt, lässt sich nach Bistumsangaben weder mit historischen noch mit naturwissenschaftlichen Methoden nachweisen. Der Überlieferung zufolge brachte Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, die Tunika vom Heiligen Land nach Trier.


Quelle:
KNA , epd , DR