Bagdader Kathedrale wiedereröffnet

Nach dem Terror

58 Menschen kamen vor zwei Jahren ums Leben, darunter zwei Priester. Nun wurde die bei einem Anschlag schwer beschädigte syrisch-katholische Kathedrale von Bagdad wiedereröffnet. Auch der Papst überreichte Segenswünsche.

 (DR)

Bei der Gedenkfeier am Freitag (14.12.2012) erinnerte der argentinische Kurienkardinal Leonardo Sandri an die 58 Toten des Al-Kaida-Überfalls auf die Sayidat-al-Nejat-Kathedrale, darunter zwei Priester. "Bitten wir Gott, dass die an dieser heiligen Stätte vergossenen Tränen den Samen für Gemeinschaft und Zeugnis bilden und viele Früchte tragen", sagte der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation.

Sandri, der Segenswünsche von Papst Benedikt XVI. überbrachte, unterstrich die Bedeutung der christlichen Präsenz im Nahen Osten. Am Samstag will er das Gotteshaus neu einweihen. "Ein Naher Osten ohne oder mit wenig Christen ist nicht mehr der Nahe Osten, denn die Christen haben mit den anderen Gläubigen Anteil an der so besonderen Identität der Region", zitierte Sandri aus einer Botschaft des Papstes an die Kirchen im Nahen Osten.

Die politischen Führer und die Verantwortlichen in den Religionsgemeinschaften müssten dieser Realität Rechnung tragen. Dafür sei Religionsfreiheit eine Grundvoraussetzung, so Sandri. An der Zeremonie nahmen auch Regierungsvertreter und islamische Repräsentanten teil.

Mehr als 70 Verletzte

Am 30. Oktober 2010 hatten sich mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen nach einem gescheiterten Überfall in der Kathedrale verschanzt und rund 130 Gottesdienstbesucher als Geiseln genommen. Im Zuge der Befreiungsaktion durch irakische Sicherheitskräfte kamen 58 Menschen ums Leben, darunter zwei Priester.

Mehr als 70 Personen wurden verletzt. Drei Täter wurden Anfang 2012 von einem Gericht zum Tode verurteilt. Die Kirche appellierte an die Justiz, die Urteile nicht zu vollstrecken.


Quelle:
KNA , DR