Der Weg zu meinen Ämtern: der evangelische Landesbischof Friedrich Weber

"Ich habe mich nicht gewehrt"

Der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber kümmert sich in dieser Woche um die Auslegung des Tagesevangeliums bei domradio.de. Im Interview spricht über seine anderen Ämter in der Evangelischen Kirche und den Weg dahin.

 (DR)

domradio.de: Sie sind Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Braunschweig, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Wie kriegen sie all das unter einen Hut?

Weber: Bis auf den Landesbischof handelt es sich ja um Ehrenämter. Und um auf Ihre Frage zu antworten: Es geht. Man muss nur gut planen, und man muss gute Mitarbeiter haben. Und man muss auch wissen, wann man nein sagt. Und das Nein kommt häufiger, wenn es um Termine außerhalb geht als bei Anfragen aus der eigenen Diözese.



domradio.de: Wie sind Sie an die Ämter gekommen?

Weber: Bei den Evangelischen Landesbischöfen ist es ja so, dass man sich nicht um diese Ämter bewerben kann. Man wird gefragt, und dann muss man zustimmen zur Kandidatur. Dann wird man von der Synode gewählt oder nicht. Das gilt auch für Pfarrstellen oder Ämter im kirchlichen Dienst. Vor gut sieben Jahren habe ich die Catholica-Arbeit für die Lutherischen Kirchen in Deutschland übernommen. Das kam mir entgegen, weil die konfessionellen Fragen und die des interkonfessionellen Dialogs mich immer sehr interessiert sind, weil es theologisch spannende Fragen und pastoral wichtige Fragen sind. Und aus dieser Funktion hat sich im Laufe der Zeit entwickelt, dass andere Themen der Ökumene bei mir gelandet sind. Ich habe mich allerdings auch nicht gewehrt.



domradio.de: Welches Thema steht denn heute ganz konkret beruflich auf Ihrem Programm?

Weber: Nach diesem Gespräch werde ich zur Bischofskirche in Braunschweig fahren und mich dort mit den Mitarbeitern treffen. Wir beraten die Termine bis hin zur Weihnachts- und Neujahrszeit. Und es sind ganz praktische Dinge zu klären, die den Dom betreffen. Dabei muss man wissen, dass der Dom mit seinem Personal, seinen Chören und Musikern direkt zum Bischof gehört. Heute Nachmittag habe ich dann noch ein Gespräch mit einer Zeitung, da geht es um die Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Europa. Die Zeitungsleute haben da ganz interessante Beobachtung. Vielleicht lerne ich ja noch was.



Das Gespräch führte Pia Klinkhammer.